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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 137 – Drucksache 17/13254<br />
140. Welche Maßnahmen und Initiativen hat die Bundesregierung unternommen,<br />
um die Transparenz bei Rüstungsexporten zu erhöhen und europäische<br />
Gesetze für den Export von Rüstungsgütern einzuführen?<br />
In den „Politische[n] Grundsätze[n] der Bundesregierung für den Export von<br />
Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern“ aus dem Jahr 2000 ist festgelegt,<br />
dass die Bundesregierung dem Deutschen Bundestag jährlich einen Rüstungsexportbericht<br />
vorlegt, in dem die Umsetzung der Grundsätze der deutschen Rüstungsexportpolitik<br />
im abgelaufenen Kalenderjahr aufgezeigt sowie die von der<br />
Bundesregierung erteilten Exportgenehmigungen für Kriegswaffen und sonstige<br />
Rüstungsgüter im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen aufgeschlüsselt werden.<br />
Im „Gemeinsamen Standpunkt 2008/944/GASP des Rates vom 8. Dezember<br />
2008 betreffend gemeinsame Regeln für die Kontrolle der Ausfuhr von<br />
Militärtechnologie und Militärgütern“ ist vorgesehen, dass die EU einen Jahresbericht,<br />
der auf den Beiträgen aller Mitgliedstaaten beruht, dem Rat vorlegt und<br />
im Amtsblatt der EU veröffentlicht. Die Bundesregierung nutzt aktiv diese Möglichkeiten<br />
der Transparenz.<br />
Im Übrigen wird auf die <strong>Antwort</strong> zu Frage 131 verwiesen.<br />
141. Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung eingeleitet, um den Selbstschutz<br />
deutscher fliegender Systeme gegen sogenannte Man Portable Air<br />
Defence Systeme (ManPads) zu verbessern?<br />
Alle derzeit in bedrohungsrelevanten Einsatzszenarien genutzten militärischen<br />
Luftfahrzeuge der Bundeswehr verfügen über Systeme zum Selbstschutz gegen<br />
Man Portable Air Defense System (MANPADS). Regelmäßige Live-Untersuchungskampagnen<br />
mit Fokus auf MANPADS und unter Berücksichtigung<br />
neuester Erkenntnisse zur Bedrohungsentwicklung werden national und – mit<br />
erkennbar gestaltender Beteiligung Deutschlands – im Rahmen der NATO<br />
durchgeführt.<br />
Ergänzend finden regelmäßige Untersuchungen an neuen und marktverfügbaren<br />
(Teil-)Schutzsystemen und Technologieträgern zur MANPADS-Abwehr mit<br />
dem Ziel der Eignungsfeststellung für die in der Bundeswehr bereits eingeführten<br />
fliegenden Systeme statt.<br />
Gibt es nach Kenntnis der Bundesregierung auf dem internationalen<br />
Markt einführungsreife Schutzsysteme?<br />
In Ergänzung zum bereits realisierten Schutzniveau ist – abgesehen vom System<br />
Large Aircraft Infrared Counter Measure (LAIRCM), dessen Freigabe durch die<br />
US-Regierung sehr restriktiv erfolgt – der Bundesregierung derzeit kein einführungsreifes<br />
System Directed Infrared Counter Measure (DIRCM) bekannt,<br />
das den erforderlichen Schutz der fliegenden Waffensysteme der Bundeswehr<br />
sicherstellen könnte. Die Eignung des israelisch-italienischen DIRCM-Systems<br />
MUSIC wird derzeit bewertet.<br />
Das laserbasierte DIRCM-System AN/AAQ-24 (V) LAIRCM der US-Firma<br />
Northrop Grumman erfüllt derzeit als einziges System die Voraussetzungen zur<br />
Einführung und Integration auch in zivile Luftfahrzeuge. Die Integration dieses<br />
Systems ist für die Luftfahrzeuge A340, A319CJ und Global 5000 in Auftrag gegeben<br />
worden. Siehe auch <strong>Antwort</strong> zu Frage 155.