04.10.2012 Aufrufe

2 > Methodische Grundlagen

2 > Methodische Grundlagen

2 > Methodische Grundlagen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Methode der ökologischen Knappheit – Ökofaktoren 2006 BAFU 2009 100<br />

3.16.3 Gewichtung<br />

Die Emissionen von Zink stammten bis zu den 70er Jahren im wesentlichen aus Stahlwerken<br />

und aus der offenen Abfallverbrennung. Die Gesamtemissionen erreichten<br />

1970 ein Maximum (1750 t/a). 1995 wurden noch ca. 630 t emittiert, wobei die rückläufige<br />

Tendenz bei der Gruppe Industrie und Gewerbe durch steigende Zink-Emissionen<br />

aus dem Strassenverkehr (Reifen- und Strassenabrieb) teilweise kompensiert wird.<br />

Für das Jahr 2005 wird mit einem weiteren Rückgang auf 560 t/a gerechnet, wobei der<br />

Verkehr nun mit zwei Dritteln die Hauptquelle ist (BUWAL 1995, S. 88). Sollte der<br />

Trend mit zunehmenden Zinkemissionen aus dem Verkehr anhalten, ist wieder mit<br />

höheren Gesamtzinkemissionen zu rechnen, da weitere signifikante Reduktionen bei<br />

der Industrie nicht zu erwarten sind.<br />

Die Luftreinhalteverordnung (LRV) enthält Immissionsgrenzwerte (Jahresmittelwerte)<br />

für Zink im Staubniederschlag. Daraus lässt sich jedoch kein kritischer Fluss ableiten.<br />

Ein theoretischer kritischer Fluss lässt sich aber durch die Verwendung des Gewichtungsfaktors<br />

für den Boden herleiten, wie im nachfolgend beschrieben.<br />

Der Zweck der LRV ist «[…] Menschen, Tiere, Pflanzen, ihre Lebensgemeinschaften<br />

und Lebensräume sowie den Boden vor schädlichen oder lästigen Luftverunreinigungen<br />

schützen.» (LRV, Art. 1). Der Bodenschutz ist demzufolge ein Ziel der LRV.<br />

Daher ist es möglich die Ziele für den Boden auch auf die Luftemissionen anzuwenden,<br />

d.h. die Gewichtungsfaktoren für die Bodenemissionen zu verwenden. Wird vom<br />

Boden als eigenständigem Schutzziel ausgegangen muss das Verhältnis von aktuellem<br />

zu kritischem Fluss für Schwermetallemissionen in die Luft, die über Deposition<br />

schliesslich ebenfalls in den Boden gelangen, gleich gross sein, wie für solche direkt in<br />

den Boden. Es wird daher der Gewichtungsfaktor für Zink in den Boden gemäss Kapitel<br />

6.2 verwendet.<br />

3.16.4 Ökofaktor für Zink<br />

Tab. 30 > Ökofaktor für Zink-Emissionen in die Luft in UBP/g Zink<br />

Situation 2006 Q Bemerkungen Situation 1997<br />

Normierung (t Zn/a) 560 B<br />

Aktueller Fluss (t Zn/a) 560 B Wert für 2005 gemäss BUWAL (1995, S. 88) 630<br />

kritischer Fluss (t Zn/a) (359) theoretischer, aus der Gewichtung berechneter Wert 1'100<br />

Gewichtung (-) 2.44 entspricht Gewichtungsfaktor für Zinkeintrag in den<br />

Boden<br />

Ökofaktor (UBP/g Zn) 4'400 520<br />

Q = Datenqualität; Erläuterung siehe Kap. 2.4<br />

Der aktuelle Fluss von Zink ist leicht zurückgegangen im Vergleich zur Situation von<br />

1997. Durch den Konzeptwechsel für die Herleitung ist jedoch der kritische Fluss<br />

deutlich stärker zurückgegangen, was zu einem nun höheren Ökofaktor führt.<br />

Aktueller Fluss<br />

Kritischer Fluss<br />

Gewichtungsfaktor

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!