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2 > Methodische Grundlagen

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8 > Abfälle 165<br />

Erstere sind verhältnismässig kurzlebig und stellen schon nach kurzer Zeit nur noch<br />

eine geringe Gefahr dar. Es wird von einer notwendigen Verschlusszeit von rund 500<br />

Jahren ausgegangen (KFW 2002; PSI 1996).<br />

Die Verschlusszeit langlebiger Abfälle liegt deutlich höher. Es wird davon ausgegangen,<br />

dass eine sichere Verwahrung von mindestens 100’000 Jahren notwendig ist<br />

(EKRA 2000; PSI 1996).<br />

8.4.3 Normierung<br />

Es wird keine Charakterisierung vorgenommen. Daher stimmt der Normierungsfluss<br />

mit dem aktuellen Fluss überein.<br />

8.4.4 Gewichtung<br />

Die aktuell anfallende Menge an radioaktivem Abfall (inkl. Behälter) wird dem ecoinvent-Bericht<br />

zur Kernenergie entnommen (Dones 2003). Die Nettoleistung der<br />

Schweizer Kernkraftwerken belief sich im 2002 auf 2.96 GW (Dones 2003, Tab. 9.1),<br />

woraus sich ein aktueller Fluss von 1230 m³/a für schwach- und mittelradioaktive<br />

(SMA) und 218 m³/a für hochradioaktive Abfälle (HAA) errechnet.<br />

Die Festsetzung des kritischen Flusses hat die folgenden Erwägungen zu berücksichtigen:<br />

> In der Schweiz existieren gegenwärtig weder Endlagerkapazitäten für schwach- und<br />

mittelaktive noch solche für hochaktive und langlebige Abfälle. Das vorgesehene<br />

Endlager im Wellenberg ist abgelehnt worden. Die radioaktiven Abfälle können<br />

zum heutigen Zeitpunkt daher nicht (wie vom Gesetzgeber vorgesehen) umweltgerecht<br />

entsorgt werden. Aus dieser Sicht müsste der kritische Fluss gleich Null gesetzt<br />

werden.<br />

> Mögliche Endlagerstätten, welche das Abfallvolumen der bestehenden Kernkraftwerke<br />

aufnehmen könnten, sind in konkreter Abklärung. Obwohl über den Zeitpunkt<br />

der Inbetriebnahme und den Ort noch keine Aussagen gemacht werden kann, ist es<br />

möglich, dass in Zukunft genügend Endlagerkapazitäten existieren werden. Daher<br />

müsste der aktuelle dem kritischen Fluss gleichgesetzt werden.<br />

Im schweizerischen Strategiebericht zur Nachhaltigkeit (Schweizerischer Bundesrat<br />

2002a, S. 9) wird als Leitlinie postuliert, dass «Unfallrisiken nur insoweit einzugehen<br />

sind, als sie auch beim grösstmöglichen Schadensereignis keine dauerhaften Schäden<br />

über eine Generation hinaus verursachen.» Die derzeitige Zwischenlagerung radioaktiver<br />

Abfälle in Lagern an der Erdoberfläche ist eine Übergangslösung.<br />

Aktueller Fluss<br />

Kritischer Fluss

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