2 > Methodische Grundlagen
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Methode der ökologischen Knappheit – Ökofaktoren 2006 BAFU 2009 80<br />
3.6 Ammoniak (NH3)<br />
3.6.1 Quellen und Ökologische Wirkung<br />
Die Hauptquelle von Ammoniak ist die Landwirtschaft (93 %). Einerseits entsteht<br />
Ammoniak bei der Nutztierhaltung (Haltung der Tiere, Lagerung und Ausbringen des<br />
Hofdüngers) und andererseits entwickelt es sich beim Einsatz von stickstoffhaltigem<br />
Mineraldünger (BUWAL 2005c).<br />
Ammoniak trägt zur Versauerung und Überdüngung von aquatischen und terrestrischen<br />
Ökosystemen bei, was längerfristig direkte und indirekte Veränderungen in den Ökosystemen<br />
bewirkt. Wegen der Komplexität sind die Wirkungen erhöhter Stickstoffeinträge<br />
nur schwer vorhersehbar. Neben Auswirkungen wie erhöhtes Sprosswachstum<br />
und vermehrter Anfälligkeit gegenüber Parasiten werden stickstoffliebende Pflanzen<br />
gefördert, bzw. dadurch angestammte Pflanzen verdrängt. Eine Erholung der Ökosysteme<br />
bezüglich Überdüngung sei, wenn überhaupt, nur über sehr lange Zeiträume zu<br />
erwarten (BUWAL 1996c; BUWAL 2005c).<br />
Ammoniak trägt auch zur Bildung sekundärer Partikel bei, wodurch gesundheitliche<br />
Schädigungen entstehen. Zudem fördert Ammoniak in der Luft die Bildung von<br />
Schwefelsäure (H2SO4) aus Schwefeldioxid (SO2) (BUWAL 1996c; BUWAL 2005c).<br />
3.6.2 Normierung<br />
Das Reduktionsziel bezieht sich auf die überdüngende wie auf die versauernde Wirkung<br />
von Ammoniak. Eine Charakterisierung wird nicht durchgeführt. Deshalb ist der<br />
Normierungsfluss identisch mit dem aktuellen Fluss.<br />
3.6.3 Gewichtung<br />
Die Ammoniak-Emissionen stiegen seit Beginn des Jahrhunderts langsam an und erreichten<br />
1980 ein Maximum. Seither gehen die Emissionen zurück. Im Jahr 2005<br />
beliefen sie sich auf 44’000 t NH3-N/a (entsprechend 53’400 t NH3/a) (BUWAL<br />
2004b; BUWAL 2005d).<br />
Gemäss BUWAL (1996c, S. 34) sei die mittlere Gesamtdeposition von Stickstoffverbindungen<br />
aus ökologischer Sicht langfristig auf 10 kg N/(ha*a) zu beschränken. Aus<br />
diesem Depositionsziel für Gesamt-Stickstoff und aus der Zielsetzung für Stickoxide<br />
wird in (BUWAL 1996c, S. 34) unter Berücksichtigung der Import-Export-Bilanzen<br />
der verschiedenen N-Verbindungen eine ökologisch abgestützte Zielsetzung für die<br />
Ammoniak-Emissionen von 25’000 bis 30’000 t NH3-N abgeleitet. 1999 bekräftigt der<br />
Bundesrat im Bericht über die lufthygienischen Massnahmen dieses Ziel (Schweizeri-<br />
Aktueller Fluss<br />
Kritischer Fluss