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2 > Methodische Grundlagen

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Methode der ökologischen Knappheit – Ökofaktoren 2006 BAFU 2009 154<br />

Damit kann erstmals – zum Beispiel in Ökobilanzen von Nahrungsmitteln oder anderen<br />

Produkten mit hohem Wasserbedarf – zwischen der Herkunft aus ariden Gebieten mit<br />

Wasserknappheit und aus solchen mit reichlichen Wasserressourcen differenziert<br />

werden und dem unter Umständen relevanten Aspekt der Wasserknappheit in ariden<br />

Gebieten Rechnung getragen werden. Bei spezifischen Fragestellungen können bei<br />

Bedarf regionale oder lokale Ökofaktoren selbst hergeleitet werden.<br />

Gemäss OECD (2004, S. 24) kann die Knappheit des Süsswasserangebotes ausgedrückt<br />

werden durch das Verhältnis von Bruttoverbrauch zum erneuerbaren Wasserangebot<br />

(Niederschlag plus Zuflüsse aus Nachbarstaaten minus Verdunstung).<br />

Bei einem Verhältnis Bruttoverbrauch zu Wasserangebot von 10–20 % wird der Druck<br />

auf Wasserressourcen (water stress) gemäss OECD (2004) als moderat klassiert, bei<br />

einem Verhältnis von 20–40 % als mittel bis hoch, und bei über 40 % als hoch. Ein<br />

moderater bis mittleren Druck auf die Wasserressourcen wird gemäss OECD als<br />

tolerierbar erachtet. Der kritische Fluss wird deshalb auf 20 % des Wasserangebotes<br />

festgelegt.<br />

Unter Wasserverbrauch verstehen wir gemäss OECD (2004) und FAO (2005) jegliche<br />

Entnahme von Süsswasser für Produktions- oder Konsumprozesse. Nicht berücksichtigt<br />

wird gemäss diesen Quellen Wasser, das von Wasserkraftwerken zur Stromerzeugung<br />

genutzt wird (vgl. auch Kap. 7.5.7).<br />

7.5.2 Normierung<br />

Als Normierungsfluss wird der Schweizer Wasserbedarf von 2.57 km³/a (rund 350 m³<br />

pro Kopf und Jahr oder 1000 Liter pro Kopf und Tag) verwendet (FAO 2005). Beim<br />

Ökofaktor für die Schweiz entspricht dieser Wert dem aktuellen Fluss. Bei der Berechnung<br />

länderspezifischer Ökofaktoren oder gemäss den Wasserknappheitskategorien<br />

müssen deren Gewichtungsfaktoren jeweils auf die schweizerische Situation umgerechnet,<br />

also normiert, werden. Diese Normierung gilt auch bei anderweitig regionalisierten<br />

Süsswasser-Ökofaktoren (vgl. auch Kap. 2.1.4).<br />

7.5.3 Gewichtung<br />

Der aktuelle Fluss, d.h. die Süsswassermenge, welche in der Schweiz jährlich verbraucht<br />

wird, beträgt gemäss FAO (2005) 2.57 km³/a. Darin ist nicht nur der Verbrauch<br />

an Trinkwasser enthalten, sondern auch Wasserentnahmen für die Bewässerung landwirtschaftlicher<br />

Flächen und für industrielle Prozesse. Gemäss FAO (2005) stehen der<br />

Schweiz jährlich 53.5 km³ Wasser zur Verfügung.<br />

Ein tolerabler Druck auf die Wasserressourcen gemäss OECD (OECD 2004) liegt bei<br />

20 % des Wasserangebotes. Die kritische Menge der Süsswassernutzung beträgt für<br />

die Schweiz demzufolge 10.7 km³/a.<br />

Aktueller und kritischer Fluss für<br />

die Schweiz

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