04.10.2012 Aufrufe

2 > Methodische Grundlagen

2 > Methodische Grundlagen

2 > Methodische Grundlagen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

7 > Ressourcen 143<br />

Erneuerbare Energien weisen bei der Umwandlung in Endenergie zwar oft einen tiefen<br />

technischen Wirkungsgrad auf, insbesondere wenn Sonnenstrahlung in Form von<br />

Biomasse genutzt wird. Auf Grund des verbleibenden ökologischen Nutzens verpufft<br />

die technisch nicht genutzte Energie jedoch nicht nutzlos. Deshalb wird bei erneuerbaren<br />

Energien nicht die Primär-, sondern die Endenergie beurteilt.<br />

Bei den nicht-erneuerbaren Energieträgern, die keine weiteren ökologischen Nutzen<br />

haben, soll möglichst die gesamte in der Ressource enthaltene Energie genutzt werden,<br />

weshalb hier der Ökofaktor auf den Primärenergiegehalt angewendet wird.<br />

Bei erneuerbaren wie bei nicht-erneuerbaren Energieressourcen entspricht die bewertete<br />

Energie der geernteten Energiemenge: dem Energieinhalt der geernteten Biomasse,<br />

der Rotationsenergie bei Wind- und Wasserkraftwerken, der an den Inverter gelieferten<br />

elektrischen Energie bei Photovoltaikanlagen, der an den Wärmespeicher gelieferten<br />

Wärmeenergie vom Solarkollektor beziehungsweise der der Geosphäre entnommenen<br />

Energiemenge in Form von Rohöl, Rohsteinkohle, Braunkohle, Erdgas und spaltbarem<br />

Uran.<br />

Der Ökofaktor für den Energieverbrauch bewertet die Knappheit der Energieressource;<br />

die über Emissionen verursachten Umweltauswirkungen der Energienutzungen werden<br />

durch die entsprechenden Ökofaktoren für Luft-, Gewässer- und Bodenbelastungen<br />

berücksichtigt.<br />

7.2.2 Charakterisierung<br />

Ein Ziel der 2000-Watt-Gesellschaft (vgl. auch 7.2.4) ist, nebst der Reduktion des<br />

Energieverbrauchs, auch die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energieträger: Von<br />

den 2000 Watt pro Person sollen 1500 Watt aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden<br />

(Schweizerischer Bundesrat 2002b). Als Referenz gilt die heute übliche Energieversorgung<br />

mit nicht-erneuerbaren Energieträgern (d.h. Charakterisierungsfaktor von 1 MJeq./MJ<br />

nicht-erneuerbare Energie). Erneuerbare Energieträger sollen drei Mal mehr<br />

Energie bereitstellen als die nicht-erneuerbaren, woraus ein politisch begründeter<br />

Charakterisierungsfaktor von 1/3 MJ-eq./MJ resultiert (Tab. 60). Mit anderen Worten<br />

werten 3 MJ Energie aus erneuerbaren Quellen gleich bewertet wie 1 MJ aus nichterneuerbarer<br />

Quelle.<br />

Tab. 60 > Charakterisierungsfaktoren für erneuerbare und nicht-erneuerbare Energieträger,<br />

basierend auf Schweizerischer Bundesrat (2002a)<br />

Charakterisierungsfaktor<br />

(MJ-eq./MJ)<br />

nicht-erneuerbare Energie 1<br />

erneuerbare Energie ¹/3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!