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2 > Methodische Grundlagen

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Methode der ökologischen Knappheit – Ökofaktoren 2006 BAFU 2009 164<br />

werden». Zudem ist ab Juli 2006 ein Moratorium bis 2016 für die Wiederaufarbeitung<br />

abgebrannter Brennelemente festgehalten. 32<br />

Ursprünglich waren zwei Endlager vorgesehen, eines für abgebrannte Brennelemente<br />

(BE), hochaktive (HAA) sowie langlebige mittelaktive (LMA) Abfälle und ein zweites<br />

für schwach- und mittelaktive Abfälle (SMA). Durch die Ablehnung des Wellenbergs<br />

als Standort für SMA-Abfälle wird nun auch die Option eines einzigen Tiefenlagers<br />

geprüft.<br />

Die benötigten Kapazitäten für die Endlager werden aufgrund der geschätzten Menge<br />

an radioaktiven Abfällen inklusive deren «Verpackung» geplant. Durch verbesserte<br />

Aufbereitungsverfahren können die Volumina tendenziell reduziert werden. Eine<br />

Verlängerung der Laufzeit der Kernkraftwerke von ursprünglich 40 auf 60 Jahre erhöht<br />

den Bedarf an Endlagerkapazität. Die NAGRA 33 geht für die Volumenberechnung nun<br />

ebenfalls von 60 Jahren Laufzeit aus (192 GW-Szenario).<br />

Ausgehend von diesem Szenario fallen rund 8300 m³ abgebrannte (und konditionierte)<br />

Brennelemente, rund 1000 m³ hochradioaktive Abfälle aus der Wiederaufarbeitung und<br />

4360 m³ (cement waste option; 3460 m³ in der Variante Verglasung) langlebige, mittelradioaktive<br />

Abfälle an. In einer Option wird mit zusätzlichen 2900 m³ langlebigen,<br />

mittelradioaktiven Abfällen gerechnet. Insgesamt soll das Tiefenlager also rund<br />

16’000 m³ langlebige hoch- und mittelradioaktive Abfälle aufnehmen können (Volumen<br />

inkl. Behälter) (NAGRA 2002).<br />

Das Endlager für schwach- und mittelradioaktive, kurzlebige Abfälle soll gemäss der<br />

Planung von 1996 eine Kapazität von 100’000 m³ aufweisen. Davon sind 42’000 m³<br />

Abfälle aus der KKW-Stillegung, 11’000 m³ aus dem Betrieb, 24’000 m³ aus der<br />

Wiederaufarbeitung und die restlichen 23’000 m³ aus Forschung und Medizin (wovon<br />

14’000 m³ aus der Stillegung des Protonenbeschleunigers am PSI). Dieses Volumen<br />

wurde auf der Basis von 40 Jahren Laufzeit der Kernkraftwerke und 70 jähriger Sammelzeit<br />

für die Abfälle aus Medizin und Forschung abgeschätzt (Prêtre 1996). Auf eine<br />

60 jährige Laufzeit hochgerechnet wird ein Lagervolumen von rund 115’000 m³ benötigt<br />

(Volumen inkl. Behälter).<br />

Die Gefährlichkeit der radioaktiven Abfälle hängt einerseits von deren Langlebigkeit<br />

(Halbwertszeit) ab und andererseits von der Art und Intensität der Strahlung. Das<br />

schweizerische Endlagerkonzept ordnet die verschiedenen Abfalltypen in zwei Kategorien<br />

ein:<br />

1. kurzlebige schwach- und mittelaktive Abfälle (SMA)<br />

2. langlebige mittelaktive Abfälle (LMA), hochaktive Abfälle (HAA) und abgebrannte<br />

Brennelemente (BE)<br />

32 Kernenergiegesetz Art. 106 Abs. 4 «Abgebrannte Brennelemente dürfen während einer Zeit von zehn Jahren ab dem 1. Juli 2006 nicht<br />

zur Wiederaufarbeitung ausgeführt werden. Sie sind während dieser Zeit als radioaktive Abfälle zu entsorgen.»<br />

33 NAGRA ist die «Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle» in der Schweiz

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