2 > Methodische Grundlagen
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4 > Emissionen in die Oberflächengewässer 109<br />
DOC (gelöste organische Kohlenstoffe)<br />
Der DOC misst den Gehalt an organisch gebundenem Kohlenstoff aus gelösten organischen<br />
Verbindungen. Die Messung liefert bei tiefen Konzentrationen, wie sie in<br />
schweizerischen Fliessgewässern vorliegen, genauere Resultate als die CSB-Messung<br />
(«Reinwasserparameter»).<br />
TOC (Total organischer Kohlenstoffe)<br />
Der TOC umfasst den gesamten in organischen Molekülen gebundenen Kohlenstoff. Er<br />
setzt sich aus dem gelösten organischen Kohlenstoff und dem partikulär gebundenen<br />
organischen Kohlenstoff zusammen.<br />
Da viele Sachbilanzen CSB ausweisen, wird ein Ökofaktor für CSB bestimmt. Eine<br />
allenfalls benötigte Umrechnung von DOC zu CSB kann mit dem Schätzfaktor CSB<br />
(in g) ≈ 3 DOC (in g) vorgenommen werden. Eine untere Schätzung für den CSB kann<br />
auch aus dem BSB, mit CSB (in g) = BSB (in g), hergeleitet werden. Wurde als einziger<br />
Wert der TOC gemessen, kann dieser Wert im Sinne einer groben Näherung mit<br />
dem DOC gleichgesetzt werden, bzw. der CSB mit CSB (in g) ≈ 3 TOC (in g) abgeschätzt<br />
werden (Brand et al. 1998).<br />
4.4.2 Normierung<br />
Die Gesamtmenge kann nicht aus den CSB-Konzentrationen beim Abfluss der grossen<br />
Flüsse aus der Schweiz hochgerechnet werden, da einerseits ein Teil der organischen<br />
Substanzen natürlichen Ursprungs ist und andererseits organische Substanzen in den<br />
Fliessgewässern zum Teil relativ schnell abgebaut werden und nicht bis zu den Messstellen<br />
beim Abfluss aus der Schweiz gelangen.<br />
Für den Kanton Bern ist die Fracht aus Abwasser-Reinigungsanlagen (ARAs) und dem<br />
Eintrag aus der Landwirtschaft bestimmt worden. Der gesamtschweizerische Fluss von<br />
47’700 t CSB/a wurde von Dinkel et al. (2004) aus diesen Daten hochgerechnet.<br />
4.4.3 Gewichtung<br />
Der aktuelle Fluss ist identisch zum Normierungsfluss, da das Reduktionsziel ebenfalls<br />
auf der gesamtschweizerischen Menge beruht.<br />
In der Projektgruppe Stickstoffhaushalt Schweiz (1996, S. 16–17) wird der kritische<br />
Fluss aufgrund ökologischer Kriterien abgeschätzt: Aus ökologischer Sicht sollte unterhalb<br />
der Einleitstellen im Mittel maximal 30 % des im Wasser gelösten Sauerstoffes<br />
gezehrt werden. Der durchschnittliche Sauerstoffgehalt im Flusswasser wird auf<br />
10 g/m³ geschätzt. Damit ergibt sich eine maximal zulässige Zehrung von 3 g O2/m³<br />
und damit eine maximal zulässige Belastung von 3 g CSB/m³ (Projektgruppe Stickstoffhaushalt<br />
Schweiz 1996, S. 16–17).<br />
Aktueller Fluss<br />
Kritischer Fluss