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2 > Methodische Grundlagen

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Methode der ökologischen Knappheit – Ökofaktoren 2006 BAFU 2009 28<br />

Schwefeldioxid liefert mit Abstand den grössten Beitrag zur Versauerung. Für weitere<br />

versauernde Substanzen wie Flusssäure, Phosphorsäure und Schwefelwasserstoff<br />

lassen sich mittels Charakterisierungsfaktor eigene Ökofaktoren bestimmen (siehe<br />

Tab. 20, Kap. 3.7.6).<br />

PM10 ist eine Mischung aus Russ, aufgewirbeltem Strassenstaub, Reifen- und Strassenabrieb<br />

sowie daran angelagerten Substanzen (Sulfat, Nitrat, Ammonium, organischer<br />

Kohlenstoff). PM ist die Abkürzung des englischen Begriffs «particulate matter»,<br />

die Zahl dahinter gibt die Grösse der Partikel an. PM10 bedeutet, dass die Partikelgrösse<br />

unter 10 Mikrometer liegt. Wegen ihrer geringen Grösse können PM10 in die Lunge<br />

gelangen. Verschiedene Studien belegen den Zusammenhang von PM10-Konzentration<br />

in der Umgebungsluft und Atemwegsbeschwerden und -erkrankungen.<br />

Die Schädlichkeit der Partikel hängt von ihrer Grösse und Zusammensetzung ab.<br />

PM2.5–10 (Grösse zwischen 2.5 und 10 Mikrometer) können zu Husten, Asthmaanfällen<br />

und anderen Erkrankungen der Atemwege führen. PM2.5 (Grösse < 2.5 Mikrometer)<br />

verbleiben viel länger in der Lunge und reichern sich dort an, weil sie nur schwer<br />

wieder ausgehustet werden können. Sie können zu Herzrhythmusstörungen und Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen führen. Dieselrusspartikel, die zu den ultrafeinen Partikeln<br />

(PM0.1) gehören, können von der Lunge in die Blutbahn und das Lymphsystem gelangen.<br />

Sie gelten als krebserregend und sind somit besonders gesundheitsgefährdend.<br />

Obwohl davon ausgegangen werden muss, dass PM2.5 schädlicher sind als PM2.5–10,<br />

macht die Gesetzgebung hier keinen Unterschied. Unterschieden wird hingegen zwischen<br />

PM10 und Dieselruss. Entsprechend wird neben dem bestehenden Ökofaktor für<br />

PM10 neu ein solcher für Dieselruss eingeführt. Der kritische Fluss für PM10 wurde<br />

auf Basis der Grenzwerte der Luftreinhalteverordnung ermittelt. Zwar sind die PM10-<br />

Emissionen seit 1997 zurückgegangen, der Ökofaktor ist aber wegen des tieferen<br />

kritischen Flusses höher. Für Dieselruss gibt es keinen Schwellenwert, doch die Luftreinhalteverordnung<br />

verlangt, dass das technisch und betrieblich Machbare sowie<br />

wirtschaftlich Tragbare zur Reduktion der Emissionen krebserregender Stoffe unternommen<br />

wird (Vorsorgeprinzip). Aus der Einführung strengerer Normen und der<br />

Möglichkeit des Einsatzes von Partikelfiltern ergibt sich der in der Tabelle A (S. 11f.)<br />

aufgeführte kritische Fluss. Aufgrund des höchst gesundheitsschädlichen Einflusses der<br />

Dieselrusspartikel liegt der Ökofaktor für Dieselruss um einen Faktor 100 höher als<br />

derjenige für PM10.<br />

Benzol gelangt bei der Verbrennung von Erdölprodukten in die Atmosphäre. Geringe<br />

Mengen der Substanz sind bereits im Rohöl vorhanden, weiteres Benzol entsteht bei<br />

der Raffinierung. Der motorisierte Verkehr verursacht drei Viertel der Benzolemissionen<br />

in der Schweiz.<br />

Benzol wird via Atmung aufgenommen und in fetthaltigen Geweben des Körpers<br />

eingelagert. Da Frauen einen höheren Körperfettanteil haben als Männer, sind bei<br />

ihnen die Auswirkungen des Schadstoffs bedeutender. Es ist eindeutig nachgewiesen,<br />

dass Benzol die Blutbildung schädigt und bei langzeitiger Einwirkung zu Leukämie<br />

PM10 und Dieselruss<br />

Benzol

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