2 > Methodische Grundlagen
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4 > Emissionen in die Oberflächengewässer 105<br />
Phosphor wird als an Partikel gebundenes Phosphat vor allem durch die Erosion und<br />
Abwaschung von Ackerland in die Gewässer eingetragen. Der immer noch massgebliche<br />
Anteil der Landwirtschaft an den Bealstungen ist auch eine Folge reichlicher<br />
Düngung in der Vergangenheit. So weist Ackerboden in der Schweiz Phosphorgehalte<br />
auf, die den jährlichen Bedarf der Pflanzen weit übersteigen. Bei der integrierten<br />
Produktion darf inzwischen nur noch soviel Phosphor ausgebracht werden, wie von<br />
den Kulturen aufgenommen werden kann, womit sich die Situation etwas verbessert<br />
(BUWAL 2004a). Zudem enthält die ChemRRV Vorschriften zur erlaubten Ausbringmenge<br />
von Kompost, Gärgut und Presswasser, die in die gleiche Richtung zielen.<br />
4.3.2 Normierung<br />
Der gesamtschweizerische Eintrag von Phosphor in die Oberflächengewässer kann nur<br />
abgeschätzt werden, da sich der bedeutende Anteil des aus landwirtschaftlichen Flächen<br />
eingetragenen Phosphors einer direkten Messung entzieht. Eingetragener Phosphor<br />
wird von den Pflanzen in den Gewässern aufgenommen und schliesslich durch<br />
Sedimentierung der Biomasse in Seen abgelagert.<br />
Die Abschätzung des Normierungsflusses basiert auf dem Phosphoreintrag ins Rheineinzugsgebiet<br />
gemäss der Modellierung von Prashun et. al (2005) und einer Hochrechnung<br />
auf die Schweiz mit dem Abfluss-Verhältnis Rhein zu Gesamtschweiz. Die<br />
aktuellsten Zahlen (2003) sind in OSPAR Commission (2006) veröffentlicht.<br />
Für das Rheineinzugsgebiet beläuft sich die Phosphor-Fracht auf 1341 t P/a. Der<br />
Abfluss über den Rhein beläuft sich im langjährigen Mittel auf rund 38 Mia. m³/a und<br />
der Gesamtschweizerische auf 48 Mia. m³/a. Daraus ergibt sich einen gesamtschweizerischen<br />
Phosphoreintrag von 1694 t P/a.<br />
4.3.3 Gewichtung: Schutz der Nordsee<br />
Der aktuelle Fluss unterscheidet sich vom Normierungsfluss, da sich das Reduktionsziel<br />
nur auf das Rheineinzugsgebiet bezieht. Gemäss OSPAR Commission (2006)<br />
beläuft sich die Phosphor-Fracht auf 1341 t P/a.<br />
Die Nordseeanrainer-Staaten haben in einer Ministererklärung vereinbart die Phosphor-<br />
und Stickstoffeinträge um 50 % gegenüber dem Stand von 1985 zu reduzieren.<br />
Die Schweiz hat diese Erklärung ebenfalls unterzeichnet. Das Ziel konnte beim Phosphor<br />
zwischenzeitlich erreicht werden. Der kritische Fluss liegt für das Rheineinzugsgebiet<br />
mit 1434 t P/a leicht über dem aktuellen Fluss (OSPAR Commission 2006).<br />
4.3.4 Gewichtung: Phosphorgehalt Schweizer Seen<br />
Der Gewichtungsfaktor (und daraus folgend der Ökofaktor) lässt sich für Phosphor<br />
auch alternativ aus dem Zielwert zur Phosphor-Konzentration im Seewasser für jeden<br />
Aktueller Fluss<br />
Kritischer Fluss