2 > Methodische Grundlagen
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3 > Emissionen in die Luft 63<br />
3.2 CO2 und weitere Treibhausgase<br />
3.2.1 Ökologische Wirkung<br />
Die globale Erwärmung um 0.4 bis 0.8 °C in den vergangenen 100 Jahren und der<br />
gleichzeitige Anstieg des Meeresspiegels um 10 bis 20 cm dürften durch die menschlich<br />
verursachte Verstärkung des Treibhauseffektes mitverursacht sein (IPCC 2001,<br />
S. 2; Schweizerischer Bundesrat 1997). Modellrechnungen zeigen, dass zwischen 1990<br />
und 2100 eine Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur um 1.4 bis 5.8 °C und<br />
ein Anstieg des Meeresspiegels um 10 bis 90 cm zu erwarten sind. Es soll zudem<br />
regional unterschiedlich mehr Niederschlag und Extremereignisse geben. Es wird<br />
vermutet, dass sich die globale Temperatur in den letzten 10’000 Jahren zu keiner Zeit<br />
in vergleichbarer Geschwindigkeit verändert hat (IPCC 2001, S. 15; Schweizerischer<br />
Bundesrat 1997).<br />
Die Strategie Nachhaltige Entwicklung (Schweizerischer Bundesrat 2002a) nennt die<br />
Reduktion der CO2-Emissionen als ein prioritäres umweltpolitisches Ziel. Es sind<br />
mehrere Massnahmen in Kraft oder in Vorbereitung (Energie Schweiz, CO2-Abgabe,<br />
Kyoto-Protokoll), die auf eine Reduktion der CO2-Emissionen hinwirken sollen. Auch<br />
die Flugtreibstoffe sollen – über ein internationales Abkommen – künftig miteinbezogen<br />
werden.<br />
Die Treibhausgase CO2, CH4 (Methan) und N2O (Lachgas) sind für die Klimaerwärmung<br />
am bedeutendsten. Zusätzlich sind verschiedene chlorierte und fluorierte Kohlenwasserstoffe<br />
(FCKW, HFCKW, HFKW, PFKW) sowie SF6 direkt treibhauswirksam.<br />
Obwohl die Treibhauswirkung der letztgenannten Substanzen einige tausend mal<br />
höher liegen kann als diejenige von CO2, haben sie an der Gesamtbilanz der Schweiz<br />
nur einen geringen Anteil (Tab. 5).<br />
3.2.2 Charakterisierung<br />
Treibhausgase umfassen diejenigen Substanzen, die in grösserem oder kleinerem Mass<br />
zur globalen Klimaänderung beitragen. Um ihre Wirkung als Treibhausgase zu entfalten,<br />
müssen sie in die Atmosphäre gelangen.<br />
Als Referenz für die Treibhauspotentiale (GWP, global warming potential) verschiedener<br />
Gase dient die aktuelle Publikation des IPCC (2001). Die Referenzsubstanz ist<br />
Kohlendioxid (CO2). Bei Bedarf werden die Potentiale neuen wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen angepasst und neue Substanzen werden beschrieben. Die Werte variieren<br />
mit der Zeitperiode, über die man die Effekte summiert. Üblicherweise kommen<br />
die GWP100 (Integrationszeit 100 Jahre) zur Anwendung (Tab. 4, vollständige Liste in<br />
Anhang A2), so auch für die Charakterisierung in diesem Bericht.