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2 > Methodische Grundlagen

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6 > Emissionen in den Boden 139<br />

und der Nebenwirkungen parallel verläuft. Der Charakterisierungsfaktor wird deshalb<br />

umgekehrt proportional zur gewichteten Standarddosis angesetzt.<br />

Die Standarddosis eines Pflanzenschutzmittels ist abhängig von der Kultur, die behandelt<br />

werden soll und manchmal auch vom zu bekämpfenden Schädling. Um eine<br />

durchschnittliche Standarddosis zu erhalten, werden diese Werte mit der schweizerischen<br />

Anbaufläche gewichtet.<br />

Die Daten zur Standarddosis stammen aus dem schweizerischen Verzeichnis der<br />

Pflanzenbehandlungsmittel (FAW et al. 1999). Die wenigen Pestizide, die nicht im<br />

Verzeichnis aufgeführt sind, z. B. weil sie in der Schweiz nicht zugelassen sind, basieren<br />

auf Datenblättern der PSM-Hersteller.<br />

Die Standarddosis eines durchschnittlichen in der Schweiz ausgebrachten Pflanzenschutzmittels<br />

beträgt 2.24 kg/ha. Diese Menge wird als Bezugsgrösse zur Charakterisierung<br />

verwendet. Charakterisiert werden die 20 in der Schweiz meistverkauften<br />

Wirkstoffe sowie diejenigen etwa 80 Pestizide, welche im ecoinvent Datenbestand v1.2<br />

enthalten sind. Tab. 59 zeigt für ausgewählte PSM die Standarddosen und Charakterisierungsfaktoren.<br />

Die vollständige Liste ist im Anhang A4 zu finden.<br />

6.3.3 Normierung<br />

Da eine Charakterisierung vorgenommen wird, entspricht der Normierungsfluss den<br />

charakterisierten Mengen. Die verwendete Menge an Pflanzenschutzmittel ist nicht<br />

nach allen Substanzen aufgeschlüsselt vorhanden: detaillierte Mengenangaben liegen<br />

nur für 20 PSM vor (von Arx 2005). Diese machen jedoch zwei Drittel der totalen<br />

Menge aus. Der charakterisierte Normierungsfluss wird deshalb mit diesen 20 Substanzen<br />

abgeschätzt und dem fehlenden Drittel linear hochgerechnet. Dies ergibt einen<br />

jährlichen Fluss von 1507 t PSM-eq.<br />

6.3.4 Gewichtung<br />

Die zunehmende Verwendung von neueren PSM bei denen zum Teil wenige Gramm<br />

pro Hektare genügen, der zunehmende Preisdruck sowie die Direktzahlungen für<br />

Extensoprogramme (ohne Fungizide und Insektizide) und den Biolandbau haben zu<br />

einem deutlichen Rückgang beim Verbrauch von Pflanzenschutzmittel von 2455 t im<br />

Jahre 1988 auf 1577 t im Jahr 2000 geführt (Gewicht bezogen auf die Wirkstoffmenge).<br />

Davon waren im Jahr 2000 je 700 t Herbizide und Fungizide (BUWAL 2002;<br />

BUWAL 2003e).<br />

Als Ziel wurde vom Bundesamt für Landwirtschaft bis ins Jahr 2005 eine Reduktion<br />

des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln um 30 % gegenüber dem Stand 1990/1992<br />

(Mittelwert, 2100 t/a) angestrebt (BLW 2000). Dies entspricht einem kritischen Fluss<br />

von (gerundet) 1500 t PSM/a (BLW 2000; BUWAL 2003e). Ein längerfristigeres Ziel<br />

wurde bis jetzt nicht definiert. Über die angestrebte Reduktion einzelner Substanzen<br />

Aktueller Fluss<br />

Kritischer Fluss

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