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2 > Methodische Grundlagen

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2 > <strong>Methodische</strong> <strong>Grundlagen</strong> 51<br />

Die daraus sich ergebenden Ökofaktoren können dann wiederum gewichtet zu einem<br />

Tages- oder Jahresdurchschnitt zusammengefasst werden. Dies wird an einem Beispiel<br />

mit zwei Zeitperioden illustriert.<br />

Ökofaktor Jahr = Ökofaktor Periode 1 * p1 +Ökofaktor Periode 2 * p2<br />

mit: p1 = Anteil des aktuellen Flusses der Periode 1 am jährlichen<br />

aktuellen Fluss<br />

p2 = Anteil des aktuellen Flusses der Periode 2 am jährlichen<br />

aktuellen Fluss<br />

Die Formel ist für jede Art zeitlicher Differenzierung verwendbar; auch eine Aufteilung<br />

in beliebig viele Perioden wäre denkbar, zum Beispiel mit vier Perioden gemäss<br />

den vier Jahreszeiten.<br />

Auch hier gilt, dass Situationen, in denen der aktuelle Fluss deutlich über dem kritischen<br />

Fluss liegt, infolge des quadratischen Gewichtungsfaktors überproportional<br />

stärker gewichtet werden. Deshalb entspricht ein anhand zeitlich differenzierter Ökofaktoren<br />

berechneter Jahres-Ökofaktor nicht einem mit Jahresfrachten ermittelten<br />

Ökofaktor.<br />

2.1.6 Ökofaktoren für Schadstoff-Untergruppen<br />

In gewissen Fällen hat der Gesetzgeber ein Umweltziel für eine Schadstoffgruppe<br />

erlassen (beispielsweise PM10), nicht jedoch für einzelne Untergruppen, die man<br />

möglicherweise in Inventaren ausgewiesen vorfindet oder aus anderen Gründen separat<br />

betrachten will oder muss (wie beispielsweise PM2.5). In dieser Situation sollen alle<br />

Untergruppen denselben Ökofaktor erhalten wie die gesamte Gruppe, da sich auf<br />

Grund der massgebenden Umweltgesetzgebung keine Differenzierung begründen<br />

lässt 2 . Das Bilden von Schadstoff-Untergruppen (PM2.5 und PM2.5–10) darf also –<br />

gleiches Umweltziel vorausgesetzt – auf die Höhe des Ökofaktors keinen Einfluss<br />

haben.<br />

Die bisherige Ökofaktor-Formel erlaubte es nicht, Schadstoffgruppen frei zu differenzieren,<br />

da jede Aufteilung von Stoffflüssen zu spürbar höheren Ökofaktoren führte. Die<br />

neue Formeldarstellung bietet für diese Situationen eine elegante Lösung:<br />

Ökofaktoren für Teile einer Schadstoffgruppe können neu gebildet werden, indem in<br />

der Ökofaktor-Formel für die Normierung der Fluss der gesamten Schadstoffgruppe<br />

verwendet wird, in unserem Beispiel also die jährliche, gesamtschweizerische PM10<br />

Fracht.<br />

2 Dies obwohl man davon ausgehen muss, dass PM2.5 tendenziell schädlicher sind als die Gesamtheit der PM10.<br />

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