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2 > Methodische Grundlagen

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Methode der ökologischen Knappheit – Ökofaktoren 2006 BAFU 2009 94<br />

Emissionen ist künftig mit einer Abnahme der täglichen Dioxin- und Furan-Aufnahme<br />

zu rechnen (BUWAL 1997a).<br />

Der Richtwert für Dioxin und Furan im Boden von 5 ng I-TEQ/kg wird in der Schweiz,<br />

ausser auf stark anthropogen beeinflussten Böden, nicht überschritten.<br />

3.12.2 Normierung<br />

Die Dioxine und Furane werden bereits in der Sachbilanz praktisch immer als charakterisierte<br />

Menge in I-TEQ angegeben. Das Reduktionsziel bezieht sich daher auch auf<br />

diese charakterisierte Menge, weshalb der Normierungsfluss identisch ist zum (bereits<br />

charakterisierten) aktuellen Fluss.<br />

3.12.3 Gewichtung<br />

Die Emissionen von Dioxinen und Furanen lagen vor 1955 unter 40 g I-TEQ/a. Zwischen<br />

1955 und 1980 nahmen sie auf 485 g I-TEQ/a zu und sind seither aufgrund der<br />

verbesserten Abgasreinigung rückläufig, da heute alle Kehrichtverbrennungsanlagen<br />

(KVA) mit einer Rauchgasreinigungsanlage ausgerüstet sind (BUWAL 2003a). Im<br />

2000 beliefen sie sich auf 70 g I-TEQ/a, wobei nun fast die Hälfte der Emissionen<br />

(30 g I-TEQ/a) von den Haushalten verursacht wird (BUWAL 1997a).<br />

Bis 2010 wird wegen Verbesserungen bei den KVA und der Industrie einerseits mit<br />

einer leichten Reduktion der Gesamtemissionen auf 65 g I-TEQ/a gerechnet. Durch die<br />

Einführung, beziehungsweise Erhöhung der Abfallsackgebühren, dürften anderseits<br />

mehr Haushalfabfälle und behandeltes Holz in offenen Feuern (unter anderem Cheminées)<br />

verbrannt werden. Die Haushalte sind dannzumal für mehr als die Hälfte der<br />

Emissionen (37 g I-TEQ/a von total 65 g I-TEQ/a) verantwortlich (BUWAL 1997a).<br />

Als aktueller Fluss wird der Durchschnitt aus den Emissionen für 2000 und denjenigen<br />

für 2010 verwendet, d.h. 67.5 g I-TEQ/a.<br />

Die Entstehung von Dioxinen und Furanen sollte nach Möglichkeit vermieden werden,<br />

da sie sich in der Nahrungskette akkumulieren. Im Sinne des Vorsorgeprinzips<br />

(Kap. 2.2.3) basiert die Berechnung des kritischen Flusses auf den technischen Möglichkeiten<br />

zur Reduktion von Dioxin- und Furanemissionen. Eine Rauchgasreinigung,<br />

wie sie in den KVAs eingebaut ist, erreicht eine 99 %-ige Reduktion von Dioxin und<br />

Furan in der Abluft. 13 Die Vorschriften in der Luftreinhalteverordnung zu den Stickoxidemissionen<br />

wirken indirekt auch auf die Dioxin- und Furanemission begrenzend,<br />

so dass von einem geringen Reduktionspotential bei Verbrennungsanlagen in Industrie<br />

und Gewerbe ausgegangen werden kann. Potential besteht jedoch bei den Haushalten,<br />

deren Emissionen um 99 % reduziert werden könnten, wenn nur unbehandeltes Holz<br />

und kein Abfall mehr zu Hause verbrannt würde. Das heisst, die Haushalts-Emissionen<br />

13 Gemäss persönlicher Mitteilung von Beat Müller, BAFU, vom 17.2.2005 ist eine Reduktion um den Faktor 100 bis 1000 zu erwarten und<br />

eine 99 %ige Reduktion somit eine sinnvolle Annahme.<br />

Aktueller Fluss<br />

Kritischer Fluss

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