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2 > Methodische Grundlagen

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2 > <strong>Methodische</strong> <strong>Grundlagen</strong> 57<br />

2.2.11 Auswahl des Ökofaktors bei mehreren Herleitungsmöglichkeiten<br />

(Prinzip des höchsten Ökofaktors)<br />

Bei einigen Ökofaktoren existieren mehrere mögliche Arten zur Herleitung. So können<br />

zum Beispiel spezifische Ammoniakemissionen in die Luft aufgrund der politischen<br />

Zielvorgabe für Stickstoff, oder aber anhand des Versauerungspotentials bewertet<br />

werden. Für die Methode der ökologischen Knappheit gilt der Grundsatz, dass jeweils<br />

der höchste der resultierenden Ökofaktoren verwendet wird. Die Gewichtung<br />

geschieht somit aufgrund der dominierenden bewertbaren Umweltwirkungen.<br />

2.3 Grundsätze zur Anwendung der Ökofaktoren<br />

2.3.1 Auswahl der Stoffe<br />

Die ökologische und politische Relevanz ist massgebend für die Auswahl der Substanzen.<br />

Die Liste der gewichtbaren Umwelteinwirkungen ist dadurch begrenzt. Denn die<br />

Umweltpolitik setzt bei weitem nicht für alle Stoffe Ziele fest, insbesondere für diejenigen<br />

nicht, die in der Schweiz und Europa wenig Umweltrelevanz haben (wie z. B.<br />

Emissionen von Sulfat in Gewässer) oder zu denen noch zu wenig bekannt ist (z. B.<br />

Lärm). Durch die konsequentere Verwendung von Charakterisierung konnte die Stoffliste<br />

gegenüber Brand et al. (1998) trotzdem deutlich erweitert werden.<br />

Die meisten Ökofaktoren aus dem bisherigen Bericht (Brand et al. 1998) werden<br />

weitergeführt, zum Teil sind sie jedoch anders hergeleitet. So wird zum Beispiel Abfall<br />

in Oberflächendeponien nicht mehr über einen speziellen Volumen-Ökofaktor bewertet.<br />

Neu wird der Kohlenstoffgehalt in Abfällen bewertet, die in Reaktordeponien<br />

entsorgt werden.<br />

Die Stoffe werden am Übergang von der Technosphäre in die Natur erfasst. Diese<br />

Grenze ist nicht immer klar definiert – vor allem im Bereich Boden/Grundwasser. Eine<br />

detailliertere Erörterung zu dieser Grenze ist im Kapitel «Boden» (Kap. 6.1.2) zu<br />

finden. Abb. 1 zeigt in einer schematischen Übersicht, an welchen Orten mit Ökofaktoren<br />

Umwelteinwirkungen bewertet werden (grau hinterlegte Felder). Eine Emission<br />

soll nur einmal – beim erstmaligen Übertritt von der Technosphäre in die Natur –<br />

bewertet werden. Weitere Stoffflüsse innerhalb der Natur, auch von ursprünglich<br />

anthropogenen Substanzen, werden nicht berücksichtigt, da andernfalls eine Doppelzählung<br />

erfolgen würde.

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