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2 > Methodische Grundlagen

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Methode der ökologischen Knappheit – Ökofaktoren 2006 BAFU 2009 32<br />

zurückgehen. Diese Entspannung des Phosphorproblems schlägt sich in einem deutlich<br />

tieferen Ökofaktor nieder.<br />

Grundsätzlich belasten alle organischen Stoffe die Gewässer, indem sie beim Abbau<br />

Sauerstoff benötigen, welcher den tierischen Lebewesen nicht mehr zur Verfügung<br />

steht. Organische Stoffe stammen zum einen Teil aus natürlichen Quellen und zum<br />

anderen aus Abwässern. Die Restbelastung aus Kläranlagen ist in Anbetracht des in<br />

den Gewässern vorhandenen Sauerstoffs in den meisten Fällen unkritisch. Ökologisch<br />

relevant ist daher mehr die Giftigkeit vieler organischer Substanzen, die hier aber nicht<br />

berücksichtigt wird.<br />

Der kritische Fluss lässt sich aus der Gewässerschutzverordnung herleiten, die verlangt,<br />

dass die im Abwasser anfallenden organischen Stoffe soweit reduziert werden,<br />

dass für die Gewässer keine ökologischen Nachteile entstehen. Aus ökologischer Sicht<br />

sollten unterhalb der Einleitstellen von Abwasser im Mittel maximal 30 % des im<br />

Wasser gelösten Sauerstoffes von organischen Substanzen verbraucht werden. Auf<br />

Basis der gesamten Abflussmenge kann so der kritische Fluss errechnet werden. Masseinheit<br />

für die Konzentration an organischen Substanzen in Gewässern ist in der Regel<br />

der Chemische Sauerstoffbedarf (CSB). Andere Masseinheiten können in CSB-Werte<br />

umgerechnet werden (siehe Tab. 35, Kap. 4.4.4).<br />

Flächendeckende Abwasserreinigung und Vorschriften zur Einleitung von Abwasser<br />

haben zur Abnahme organischer Substanzen in den Gewässern geführt. Aus dem<br />

tieferen aktuellen Fluss resultiert ein tieferer Ökofaktor als 1997.<br />

Schwermetalle und Arsen schädigen das Ökosystem Wasser, indem sie sich in Organismen<br />

anreichern und Wachstumshemmungen und Stoffwechselstörungen verursachen<br />

können. Über die Nahrungskette verbreiten sie sich weiter. In der Schweiz stellen<br />

diese Stoffe in den beobachteten Konzentrationen kein wesentliches Problem dar.<br />

Arsen im Trinkwasser fördert bei langfristiger Einnahme insbesondere Haut- und<br />

Blasenkrebs, aber auch andere Krebsformen.<br />

In der Gewässerschutzverordnung werden Grenzwerte für die sieben umweltrelevanten<br />

Schwermetalle Blei (Pb), Cadmium (Cd), Chrom (Cr), Kupfer (Cu), Nickel (Ni),<br />

Quecksilber (Hg) und Zink (Zn) aufgeführt. Im von der Schweiz mitunterzeichneten<br />

Übereinkommen zum Schutz des Rheins werden strengere Bestimmungen für Schwermetalle<br />

erlassen, so dass diese für die Berechnung des kritischen Flusses herangezogen<br />

werden. Die resultierenden Ökofaktoren sind deutlich höher als diejenigen von 1997.<br />

Radioaktive Strahlung kann einerseits die Zellfunktionen von Lebewesen stören oder<br />

zerstören (somatische Effekte), was zu Krebs führen kann. Andererseits kann sie die<br />

Gene der Zellen verändern (mutagene Effekte). Der Ökofaktor trägt diesen beiden<br />

Effekten Rechnung. Nicht berücksichtigt werden die Wirkung radioaktiver Strahlung<br />

auf Ökosysteme und die möglichen Auswirkungen unfallbedingter Freisetzung grosser<br />

Mengen radioaktiver Substanzen.<br />

Organische Stoffe (CSB)<br />

Arsen und Schwermetalle<br />

Radioaktive Emissionen

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