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2 > Methodische Grundlagen

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4 > Emissionen in die Oberflächengewässer 125<br />

4.10.4 Ökofaktor für Benzo(a)pyren<br />

Tab. 46 > Ökofaktor für Benzo(a)pyren (BaP) in UBP/g BaP<br />

Normierungsfluss (kg BaP/a) 48 B<br />

Situation 2006 Q Bemerkungen Situation 1997<br />

Aktuelle Konzentration (μg BaP/l) 0.001 B Konzentrationsmessungen<br />

gemäss IKSR (2004)<br />

Kritische Konzentration (μg BaP/l) 0.01 b Qualitätsziel Oberflächengewässer<br />

(IKSR 2004)<br />

Gewichtungsfaktor (-) 0.010<br />

Ökofaktor (UBP/g BaP) 210'000<br />

Q = Datenqualität; Erläuterung siehe Kap. 2.4<br />

Im Vergleich zum Summenparameter PAK fällt der separate Benzo(a)pyren-Ökofaktor<br />

etwa doppelt so hoch aus. Damit wird der überdurchschnittlichen Toxizität und Kanzerogenität<br />

dieses Stoffs innerhalb der PAK-Stoffgruppe Rechnung getragen.<br />

4.11 Hormonaktive Stoffe<br />

4.11.1 Ökologische Wirkung<br />

Hormone sind Botenstoffe zwischen Geweben und Zellen, die Prozesse im Körper<br />

regulieren. Geschlechtshormone spielen für die Fortpflanzung und die Entwicklung des<br />

Organismus eine bedeutende Rolle. Hormone sind bereits in sehr geringen Konzentrationen<br />

wirksam (BUWAL 1999b; SNF 2002).<br />

Stoffe mit endokriner Wirkung (endocrine disruptors) wie die hormonaktiven Stoffe<br />

auch genannt werden, sind Fremdstoffe, welche störend in eines der verschiedenen<br />

Hormonsysteme eingreifen. Beim Menschen werden insbesondere Substanzen, die mit<br />

dem Geschlechtshormonsystem interferieren, mit Entwicklungsstörungen des Embryos<br />

im Mutterleib, mit reduzierter Fruchtbarkeit sowie Brust-, Hoden- und Prostatakrebs in<br />

Verbindung gebracht. Nachgewiesen sind Fruchtbarkeitsstörungen bei einer Vielzahl<br />

von Tierarten – aquatischen wie terrestrischen (BUWAL 1999b; SNF 2002). So existieren<br />

Hinweise, dass zu hohe Mengen hormonaktiver Substanzen (insbesondere PCBs)<br />

in den Beutefischen beim Fischotter zu Fortpflanzungsproblemen geführt haben,<br />

welche ein langfristiges Überleben dieser Art in der Schweiz verunmöglichten (BU-<br />

WAL 1999b).<br />

Hormonaktive Stoffe können auf zwei Arten wirken:<br />

1. Sie binden an die Hormonrezeptoren und imitieren (oder behindern) so die Wirkung<br />

der körpereigenen Hormone<br />

2. Sie stören den Auf- oder Abbau der körpereigenen Hormone oder deren Transport

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