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2 > Methodische Grundlagen

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Methode der ökologischen Knappheit – Ökofaktoren 2006 BAFU 2009 54<br />

das strengste Ziel bewertet. Ist für einen Fluss ein anderes Ziel strenger, darf die Normierung<br />

diesen Fluss nicht mehr enthalten.<br />

Für die Herleitung der Normierungsflüsse sind gewisse Regeln zu beachten:<br />

> Prioritär sollen die aktuellen jährlichen Frachten der Schweiz verwendet werden.<br />

Dies gilt insbesondere und ohne Ausnahme für innerschweizerisch differenzierte<br />

Ökofaktoren (standortspezifische oder kantonale Ökofaktoren)<br />

> Falls diese nicht bekannt sind, oder die Umwelteinwirkung nicht auftritt, sind europäische<br />

oder globale jährliche Frachten zu verwenden, die über das Verhältnis der<br />

Bevölkerung auf «schweizerische» Frachten umgerechnet werden.<br />

> Sind diese nicht bekannt, sollen jährliche Frachten eines einzelnen Industriestaates<br />

verwendet werden, ebenfalls korrigiert um das Verhältnis der Bevölkerung.<br />

Bei Schadstoffen und Ressourcen, die in einem ersten Schritt charakterisiert werden,<br />

müssen die charakterisierten jährlichen Wirkungen zur Normierung verwendet werden.<br />

2.2.6 Bestimmung der Gewichtung<br />

Durch die neue Darstellung der Formel entsteht neu ein eigenständiger Gewichtungsterm<br />

mit dem Verhältnis von F und Fk im Quadrat. Durch die quadratische Gewichtung<br />

werden leichte Überschreitungen des kritischen Flusses viel weniger stark gewichtet<br />

als deutliche Überschreitungen: Liegt der aktuelle Fluss beispielsweise 10 % über dem<br />

kritischen Fluss (F = 1.1 Fk), ergibt dies einen Gewichtungsfaktor von 1.21. Liegt der<br />

aktuelle Fluss 40 % über dem kritischen Fluss (F = 1.4 Fk), resultiert ein Gewichtungsfaktor<br />

von rund 2, und bei 100 % Überschreitung des kritischen Flusses (F = 2 Fk)<br />

beträgt der Gewichtungsfaktor 4.<br />

Für die Gewichtung werden in der Regel nationale jährliche Flüsse verwendet. Je nach<br />

Fragestellung können für bestimmte Umweltprobleme standortspezifische, kantonale,<br />

nationale, regionale, kontinentale oder globale bzw. saisonale oder jährliche aktuelle<br />

und kritische Flüsse zur Anwendung kommen. Die Flüsse werden entsprechend der<br />

Umweltziele und passend zur Normierung entweder als Einzelsubstanzen oder als<br />

Umweltwirkungen quantifiziert.<br />

Der Gewichtungsterm ist einheitenlos. Daher müssen aktueller und kritischer Fluss in<br />

denselben Einheiten verwendet werden.<br />

Die Gewichtungsfunktion ist auch bei örtlich und zeitlich differenzierenden Ökofaktoren<br />

quadratisch. Dies im Unterschied zum Vorschlag von Dinkel et al. (2004), wo der<br />

Gewichtungsfaktor bei regionalisierten Ökofaktoren linear wird.<br />

Die aktuellen Flüsse sind immer hinsichtlich des Reduktionsziels zu bestimmen. Die<br />

Bezugsgrundlage für den aktuellen und kritischen Fluss soll dieselbe sein. Zum Beispiel<br />

bezieht sich das CO2-Gesetz nur auf CO2 Emissionen bestimmter Quellen, wohingegen<br />

das Kyoto-Protokoll alle Treibhausgase umfasst. Der aktuelle Fluss muss<br />

Aktueller Fluss

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