2 > Methodische Grundlagen
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Methode der ökologischen Knappheit – Ökofaktoren 2006 BAFU 2009 112<br />
Folgende Faktoren könnten eine Abweichung der realen Verhältnisse zum hochgerechneten<br />
Fluss begründen:<br />
> Die Gesamtkonzentration an Schwermetallen steigt mit der Konzentration an<br />
Schwebestoffen, da sich die Metalle dort anreichern. In der Rhone, die vergleichsweise<br />
hohe Partikelkonzentrationen aufweist, dürften die Konzentrationen an<br />
Schwermetallen daher über denjenigen im Rhein liegen.<br />
> Der Rhein dürfte aufgrund der Struktur der Industrie im Einzugsgebiet überdurchschnittlich<br />
stark mit Quecksilber belastet sein.<br />
> Die Schwermetalle erfahren zwischen dem Eintrag ins Gewässer und der Messung<br />
in Basel teilweise einen Austausch mit dem Sediment. Je nach Konzentrationsverhältnissen<br />
im Fluss und im Sediment werden Netto Schwermetalle gelöst oder abgelagert.<br />
Tab. 36 > Berechnung des Normierungsflusses für Schwermetalle aus den NADUF-Konzentrationsmessungen<br />
(Mittelwert der Jahre 2001 bis 2004) an der Messstation Weil am Rhein.<br />
Mittlere Konzentration im Rhein<br />
g/s<br />
Normierung<br />
t/a<br />
Arsen (As) 0.188* 8.6*<br />
Blei (Pb) 0.704 32<br />
Cadmium (Cd) 0.0134 0.61<br />
Chrom (Cr) 0.555 25<br />
Kupfer (Cu) 1.61 74<br />
Nickel (Ni) 1.84 84<br />
Quecksilber (Hg) 0.0044 0.20<br />
Zink (Zn) 3.65 167<br />
* Werte für Arsen berechnet aus IKSR (2004) Konzentrationsmessung und der Annahme von 17.9 kg Schwebstoffe/s<br />
Mittelwert 2001 bis 2004 aus NADUF<br />
4.5.3 Gewichtung<br />
In der Gewässerschutzverordnung (GSchV) sind sieben umweltrelevante Schwermetalle<br />
aufgeführt. Es sind dies Quecksilber (Hg), Cadmium (Cd), Blei (Pb), Chrom<br />
(Cr), Kupfer (Cu), Zink (Zn) und Nickel (Ni). Zink. In der GSchV werden einerseits<br />
Qualitätsanforderungen für Fliessgewässer in Form von Anforderungs- und Richtwerten<br />
und andererseits auch für die Einleitung von Abwässern in Kanalisation und Gewässer<br />
festgelegt. Letztere Anforderungswerte sind strenger bemessen (BUWAL et al.<br />
2000).<br />
Im Jahr 2003 trat zudem das 1999 erneuerte «Übereinkommen zum Schutz des<br />
Rheins», welches auch die Schweiz mitunterzeichnet hat, in Kraft (IKSR 1999). Die<br />
IKSR (Internationale Kommission zum Schutz des Rheins) legt ebenso wie die GSchV<br />
Gewässerqualitätsziele in Form von Konzentrations-Anforderungswerten – u. a. auch<br />
für Schwermetalle – fest. Die Zielvorgaben der IKSR für in der Schwebstoffphase<br />
gebundene Schwermetalle liegen etwa im Bereich der Konzentrations-Anforderungs-<br />
Gewichtungsfaktor