2 > Methodische Grundlagen
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Methode der ökologischen Knappheit – Ökofaktoren 2006 BAFU 2009 36<br />
delt. Somit werden in diesem Kapitel nur Schwermetalle und Pflanzenschutzmittel<br />
aufgeführt, da sie bereits beim Eintrag in den Boden Schadstoffe sind.<br />
Schwermetalle beeinträchtigen das Pflanzenwachstum und stören die Bodenfruchtbarkeit.<br />
Da Pflanzen vorhandenes Schwermetall in ihre Biomasse einbauen, reichert es<br />
sich in Nahrungsketten an. Werden Schwermetalle in hohen Dosen und über längere<br />
Zeit mit der Nahrung aufgenommen, kann das zu chronischen Vergiftungen führen.<br />
Mit Schwermetallen belastete Böden können nur mit grossem Aufwand saniert werden.<br />
Um langfristig die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten, darf gemäss Zweckartikel der<br />
Verordnung über Belastungen des Bodens keine Akkumulierung von Schwermetallen<br />
im Boden stattfinden, d. h. der Eintrag darf maximal so gross sein wie der Austrag. Für<br />
die Berechnung der aktuellen Belastung wurden Stichprobenmessungen herangezogen.<br />
Diese neue Herleitung führt zu wesentlich höheren Ökofaktoren für die genannten<br />
Schwermetalle, da der Ökofaktor nur noch für Nichtsiedlungsflächen gilt. Am augenfälligsten<br />
ist die Erhöhung beim Blei, was auf die früher eher grosszügig angesetzten<br />
Immissionsgrenzwerte zurückzuführen ist. Kupfer und Zink weisen einen fast identischen<br />
Ökofaktor auf, während bei Cadmium – der aktuelle Fluss ist tiefer als der<br />
kritische – die Erhöhung des Ökofaktors gering ausfällt.<br />
Zu den Pflanzenschutzmitteln gehören Schutzmittel und Regulatoren für die Pflanzenentwicklung<br />
sowie Mittel zum Schutz von Erntegütern. Dies können Stoffe, Präparate,<br />
Organismen oder andere Mittel sein. Hier werden nur die chemisch-synthetischen PSM<br />
betrachtet. Sie werden vor allem auf offenen Ackerflächen sowie im Obst- und Weinbau<br />
angewandt.<br />
Die damit verbundenen Umweltprobleme sind abhängig von der primären Wirkung,<br />
von Menge und Abbaugeschwindigkeit der Wirkstoffe und von Art und Verhalten der<br />
Abbauprodukte und Rückstände. Auf den Anwendungsflächen können sie in nicht<br />
beabsichtigter Weise die Biodiversität reduzieren, indem auch Spinnen, Tausendfüssler<br />
und Vögel tangiert werden. Da PSM direkt oder auf Bodenpartikeln mit dem Wind<br />
verfrachtet werden, sind sie auch in Bergseen und im Regen nachweisbar. Für den<br />
Menschen werden sie insbesondere bei der Trinkwassernutzung problematisch.<br />
Das Bundesamt für Landwirtschaft hatte sich eine Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln<br />
um 30 % gegenüber dem Stand 1990/1992 bis ins Jahr 2005 zum Ziel<br />
gesetzt. Die Verwendung von neueren, in geringen Mengen wirksamen PSM, Extensivierungsprogramme<br />
und Biolandbau haben zu einem deutlichen Verbrauchsrückgang<br />
geführt, der in einen leicht tieferen Ökofaktor mündet. Der Trend wird sich fortsetzen.<br />
Grundlage für die Charakterisierung ist die Standarddosis eines durchschnittlichen in<br />
der Schweiz ausgebrachten PSM, das PSM-Äquivalent (PSM-eq). Charakterisiert<br />
werden die 20 in der Schweiz meistverkauften Wirkstoffe sowie die etwa 80 Pestizide,<br />
welche im Sachbilanz-Datenbestand ecoinvent v1.2 enthalten sind (siehe dazu die<br />
vollständige Liste in Anh. A4).<br />
Schwermetalle (Blei, Cadmium,<br />
Kupfer, Zink)<br />
Pflanzenschutzmittel (PSM)