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DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN

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»<br />

wurde einer Wiedereinführung der<br />

Getränkesteuer (die freilich aus politischen<br />

Gründen nicht so heißen sollte,<br />

und sich auf Alkoholika beschränke),<br />

nicht widersprochen. Insgesamt wurde<br />

eine größere Steuer-Autonomie der<br />

Gemeinden nicht abgelehnt. Es dürfe<br />

freilich die Steuerbelastung nicht steigen,<br />

Steuerautonomie bedeutet nicht<br />

Steuererhöhungen.<br />

Trotz trauriger Einkommenssituation,<br />

hohem Druck,<br />

wenig Zeit für die Familie<br />

und sozialer Ungerechtig -<br />

keiten übt die Mehrheit der<br />

Bürgermeisterinnen und<br />

Bürgermeister das Amt<br />

immer noch gerne aus.<br />

Prof. Wolfgang Mazal<br />

über die ungebrochene Faszination des<br />

„Bürgermeisters“<br />

Die interkommunale Kooperation (wie<br />

schon bei Abfall- und Wasserverbänden)<br />

wurde überwiegend als wesentliches<br />

Element der Effizienzsteigerung<br />

gesehen. Dabei gebe es aber – unter<br />

anderem – völlig unsinnige rechtliche<br />

und legistische Probleme auch auf<br />

Ebene der Ländergesetze, die dies<br />

behindern statt fördern. Die Kooperation<br />

zwischen benachbarten Gemeinden,<br />

die aber in verschiedenen Bundes-<br />

»<br />

«<br />

ländern liegen, sei nur mit immensem<br />

– rechtlich schwach abgesicherten –<br />

Aufwand möglich.<br />

Krass unterbezahlt und<br />

oft überfordert<br />

Nach den Ergebnissen einer Bürgermeisterbefragung<br />

2006 und der daraus folgenden<br />

Studie von Prof. Wolfgang<br />

Was den Ausgaben-<br />

Brocken Dienstleistungen<br />

betrifft: Die Gemeinden<br />

sollten mit dem Bund über<br />

Auslagerungen reden,<br />

zumal ja ein Teil der<br />

Kosten vom Bund kommt.<br />

«<br />

Prof. Bernhard Felderers<br />

Rat an die Gemeindeverantwortlichen<br />

Mazal (KOMMUNAL berichtete in der<br />

Ausgabe 7&8/August 2006; Anm.) stehen<br />

Bürgermeister in Österreich unter<br />

hoher Belastung und steigendem<br />

Druck, müssen sich aber intensiv engagieren,<br />

haben wenig Zeit für ihr Familienleben,<br />

riskieren Nachteile in ihrer<br />

privaten Karriere, sind sozial unzureichend<br />

abgesichert und werden für all<br />

das im Vergleich zu anderen öffentlichen<br />

Positionen bzw.<br />

zur Privatwirtschaft<br />

auch noch schlecht<br />

bezahlt.<br />

Dennoch bezeichnen<br />

die Bürgermeister<br />

ihre Arbeit als interessant,<br />

der Großteil<br />

übt das Amt immer<br />

noch gerne aus.<br />

Unter den Workshop-<br />

Teilnehmern herrschte<br />

allerdings die<br />

einhellige Meinung,<br />

dass das Thema<br />

Bezahlung tatsächlich<br />

ein trauriges ist –<br />

und zwar auch innerhalb<br />

der Gehalts -<br />

pyramide in den Gemeinden. Wolfgang<br />

Mazal warnte jedenfalls davor, sich<br />

„zurückzulehnen und zu sagen: Seien<br />

wir froh, dass wir Dodln haben, die<br />

diesen Job machen.“<br />

Hinzu kommt eine Überforderung<br />

durch immer neue Zuständigkeiten aufgrund<br />

innerstaatlicher Aufgaben-Neuverteilungen.<br />

Die Vielzahl von Richtlinien,<br />

Gesetzen und Verordnungen<br />

macht es den Bürgermeistern zunehmend<br />

schwerer,<br />

alle Vorgänge im<br />

Amt ordnungsgemäßwahrnehmen<br />

oder kontrollieren<br />

zu können:<br />

Juristische Fachkompetenz<br />

ist<br />

immer stärker<br />

gefragt. Insgesamt<br />

gestaltet sich deshalb<br />

auch die<br />

Nachfolgefrage<br />

problematisch.<br />

Gefordert wurde<br />

von den Work shopteilnehmern eine der<br />

Verantwortlichkeit und den Leistungen<br />

angepasste Bezügepyramide.<br />

Von den Aufsichtsbehörden wünschen<br />

sich die Bürgermeister mehr Kooperation<br />

und Unterstützung. Qualifizierung<br />

und Weiterbildung werden als wesentliche<br />

Komponenten einer ordnungsgemäßen<br />

Wahrnehmung der Funktion<br />

erachtet.<br />

(In den kommenden Ausgaben von<br />

Kommunale Sommergespräche 2007<br />

Aufgeschnappt<br />

„Helmut, geh’ her do, sunst bin i der<br />

einzige mit an Glasl Bier am Foto ...“<br />

Franz Voves ruft Helmut Mödlhammer<br />

gegen den Ansturm der Fotografen zu Hilfe.<br />

◆◆◆<br />

„Alfred, heut’ steh’n wir schlecht, weil<br />

am Rand können’s uns ausn Bild<br />

wegschneiden ...“<br />

Bernd Vögerle zu Alfred Riedl bei der<br />

Aufstellung zum offiziellen Eröffnungsfoto,<br />

wo die beiden Vizepräsidenten die<br />

Flankenpositionen einnehmen (Seite 8).<br />

◆◆◆<br />

„Österreich ist das Gegenteil eines<br />

De-Regulierungslandes ..“<br />

Prof. Karl Webers messerscharfe Analyse.<br />

◆◆◆<br />

„Man kann sich natürlich auch<br />

zurücklehnen, nichts tun und sagen:<br />

Samma froh, dass ma’ Dodeln haben,<br />

die diesen Job machen ...“<br />

Prof. Wolfgang Mazals provokant gemeinte<br />

Ansage zur sozialen Situation der Bürgermeister<br />

produzierte schallendes Gelächter.<br />

◆◆◆<br />

„Ich schütte etwas Wasser in den<br />

Wein, der ihnen gestern so gut<br />

geschmeckt hat ... “<br />

Mit einem Blick erkennt Prof. Bernhard Felderer<br />

die Situation des zweiten Tages und<br />

holt sich die Aufmerksamkeit.<br />

◆◆◆<br />

„Sie waren ja in dieser Republik schon<br />

fast alles – außer Bundeskanzler.“<br />

Moderator Armin Wolf stellt Josef Taus vor,<br />

dem es daraufhin die Rede verschlug.<br />

◆◆◆<br />

„1300 Euro brutto san a bissl zwenig.<br />

Des sollte schon mehr sein – und des<br />

Budget zerhaut des a nimmer“<br />

Josef Taus trocken, als er die Einkommenslage<br />

des durchschnittlichen Bürgermeister<br />

kommentieren soll.<br />

KOMMUNAL 11

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