DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN

Tagungen
19. Bürgermeistertag in Wieselburg
Miteinander zum Erfolg
Starke Städte brauchen einen erfolgreichen ländlichen Raum. Und umgekehrt profitieren
blühende Regionen von pulsierenden Städten. Ein gemeinsames Miteinander kann
nachhaltig zum Erfolg führen. Vor dem Hintergrund der Globalisierung werden
Kooperationen immer wichtiger. Darin waren sich die Vortragenden des
19. Bürgermeistertages in Wieselburg einig.
Bauernbund-Präsident und Forum Land-
Obmann Fritz Grillitsch betonte in seiner
Eröffnungsrede die Wichtigkeit neuer
Kommunikationstechnologien für den
ländlichen Raum. „Breitband ist eine Riesenchance
für unsere ländlichen Räume
und bringt nicht nur die Welt ins Dorf,
sondern umgekehrt ermöglicht es uns
diese Technologie in Sekundenschnelle
unsere Ideen hinauszutragen“, sagte Gril-
LAA an der THAYA
Soziale Schwerpunkte regional abzugleichen
und zukunftsweisende Konzepte
entwickeln war der Tenor des 1. Österreichisch-tschechischenBürgermeisterInnentreffen
zum Thema EUREGIO social
und EUREGIO kommunal.
Das Weinviertel Management lud am 19.
Juni zu einer ersten grenzüberschreitenden
Gesprächsrunde zum Thema „Macht
Soziales vor der Grenze halt? Zur Situation
im Grenzraum“ in Laa an der Thaya.
24 GemeindevertreterInnen aus dem
Weinviertel und aus Südmähren nahmen
Therese Reinel und Eva Maria Stein-
84 KOMMUNAL
litsch. Auch VP-Klubobmann Wolfgang
Schüssel unterstrich die Bedeutung eines
leistungsfähigen Datennetzes, denn so
könne endlich die Arbeit zu den Menschen
kommen und nicht umgekehrt.
„Qualifizierte Arbeitsplätze entstehen
somit auch außerhalb der Zentren“, so
Schüssel.
Die Mittel aus dem Finanzausgleich sind
die Grundlage der Gemeinden, mit denen
mayer vom Weinviertel Management
stellten die grenzüberschreitenden Projekte
EUREGIOkommunal und EURE-
GIOsocial vor, deren Ziel die Verbesserung
der grenzüberschreitenden Kooperationen
im sozialen bzw. kommunalen
Bereich sind. LAbg. Bgm. Karl Wilfing
aus Poysdorf und Bgm. Jana Vlkova aus
der tschechischen Gemeinde Hlohovec
gaben einen kurzen Überblick über die
jeweilige Situation aus Sicht der Gemeinden.
Beide erachteten den Ausbau der
Pflege- und Betreuungsmöglichkeiten
zuhause als wichtigen Punkt. LAbg. Bgm.
Herbert Nowohradsky sprach aus der
Sicht des Hilfswerkes und gab einen
Überblick über die Entwicklung der
mobilen Dienstleistungsorganisation und
deren Angebote für Gemeinden. Bgm.
Georg Jungmayer aus Seefeld-Kadolz
stellte die Projektidee des grenzüberschreitenden
Generationenhauses mit
Jaroslavice vor.
In den anschließenden zwei Gesprächsrunden
wurde über mögliche Kooperationen
im kommunalen und sozialen
Bereich diskutiert. Folgende Themen
wurden dabei sowohl im Weinviertel als
auch in Südmähren als dringlich identifiziert:
Generationenproblematik mit dem
sie die Lebensqualität ihrer Bewohner
garantieren. Zu den Aufgaben der
Gemeinden zählen nicht nur die Wasserversorgung,
Abwasser- und Müllbeseitigung
und der Straßenbau, sondern auch
die Bereiche der Kinderbetreuung oder
der Ausbildung. Er sprach sich in diesem
Zusammenhang für eine weitere Anhebung
des abgestuften Bevölkerungsschlüssels
für kleine Gemeinden aus.
Grenzüberschreitende Kooperation: Macht Soziales vor einer Grenze halt?
50 Jahre tote Grenze – und immer noch Spuren
Der Eiserne Vorhang hat sich gehoben, nur
mehr Schilde künden davon. Aber in den
Köpfen sitzen Grenzen oft länger.
Thema der Abwanderung, Wohnen,
Infrastruktur und Verkehrsverbindungen,
Pflege- und Betreuung zuhause, Kleinstkinderbetreuung,
Sprachkompetenz
(auch Sprachkurse für BürgermeisterInnen)
und Freizeitangebote in den
Gemeinden, Aufrechterhaltung des Schulund
Kindergartenbetriebes, Kanalisation,
Grenzübergänge.
Weitere Gesprächsrunden sind geplant.
Die nächste findet zum Thema „grenzüberschreitende
Schulkooperationen“ statt.
Im Oktober 07 steht die diesjährige
EUREGIO Tagung ganz im Zeichen der
grenzüberschreitenden sozialen Kooperationen.
Die Teilnehmer an der 1. Österreichisch-
Tschechischen Bürgermeisterkonferenz.