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DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN

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Aus dem Auschuss der Regionen<br />

Europa auf lokaler und regionaler Ebene vermitteln<br />

Wie wird Europa<br />

kommuniziert?<br />

Die Bloomfield-Studie: Mehr als 150 regionale und lokale Gebietskörperschaften aus 24<br />

Mitgliedstaaten wurden gefragt, wie sie die Europäische Union vor Ort vermitteln. Die<br />

Ergebnisse zeigen, dass sich die Gebietskörperschaften besonders gut eignen, um den<br />

Bürgern die Vorteile des „Projekts Europa“ aufzuzeigen.<br />

Die vom Europäischen Forschungszentrum<br />

der Universität Birmingham (UK)<br />

durchgeführte Studie wurde auf dem<br />

Forum „Europa auf lokaler und regionaler<br />

Ebene vermitteln“ vorgestellt, das der<br />

Ausschuss der Regionen Anfang Juni<br />

2007 veranstaltet hat. Drei Fragen an<br />

Jon Bloomfield vom Europäischen Forschungszentrum<br />

in Birmingham zum<br />

Themenkreis „Die Städte und Regionen<br />

»<br />

setzen sich in Brüssel immer entschlossener<br />

für ihre Belange ein“<br />

Wie werden die Städte und Regionen<br />

über Europa informiert?<br />

Bloomfield: Die lokalen und regionalen<br />

Gebietskörperschaften verfolgen einen<br />

traditionellen Kommunikationsstil, d.h.<br />

ausgehend von Brüssel vermitteln sie die<br />

Informationen von oben nach unten. So<br />

fungierten die meisten Verantwortlichen<br />

für Europaangelegenheiten in den lokalen<br />

und regionalen Gebietskörperschaften<br />

und die Vertretungen der Regionen<br />

in Brüssel vor allem als Kanäle zur Informationsverbreitung,<br />

indem sie wichtige<br />

Informationen aus Brüssel an die zustän-<br />

38 KOMMUNAL<br />

Die lokalen und regionalen<br />

Gebietskörperschaften und der<br />

AdR stehen vor der Heraus -<br />

forderung, diese Konzepte, die<br />

den meisten EU-Bürgern heute<br />

zu abstrakt erscheinen, mit<br />

Leben und Inhalt zu füllen.<br />

Jon Bloomfield<br />

Europäisches Forschungszentrum der Univer-<br />

sität Birmingham (UK)<br />

digen Mitarbeiter in ihrer Behörde weiterleiteten.<br />

Das 2006 veranstaltete Forum des Ausschusses<br />

der Regionen zur Kommunikationspolitik<br />

hat jedoch deutlich gezeigt,<br />

dass die Städte und Regionen gegenüber<br />

Brüssel immer mehr Eigeninitiative<br />

entwickeln.<br />

Ja, das stimmt; die Studie verdeutlicht,<br />

dass ein Wandel im<br />

Gange ist. Immer mehr<br />

Gebietskörperschaften<br />

melden sich bei den<br />

EU-Institutionen zu<br />

Wort. Zurzeit neigen<br />

vor allem die lokalen<br />

und regionalen<br />

Akteure in den älteren<br />

«<br />

Mitgliedstaaten dazu,<br />

den EU-Institutionen<br />

mitzuteilen, wie sie zur<br />

EU-Förderpolitik stehen.<br />

Aus Sicht der<br />

meisten befragten<br />

Städte und Regionen,<br />

einschließlich all jener<br />

in den neuen Mitgliedstaaten, sind die<br />

Fördermöglichkeiten der Schlüsselfaktor<br />

für eine aktive Öffentlichkeitsarbeit auf<br />

regionaler Ebene.<br />

Sie sagen, dass das Demokratiedefizit<br />

der Europäischen Union allgemein<br />

bekannt ist. Was können die Städte<br />

und Regionen tun, um Abhilfe zu schaffen?<br />

Die regionalen und lokalen Gebietskörperschaften<br />

und die Mitglieder des Ausschusses<br />

der Regionen sind besonders<br />

gut geeignet, den Bürgerinnen und Bürgern<br />

verständlich zu machen, welchen<br />

Mehrwert das Projekt Europa in so wichtigen<br />

Bereichen wie den Strukturfonds<br />

oder der Integration von Migranten<br />

bringt – einem Thema, mit dem alle mittelgroßen<br />

und großen Städte der EU täglich<br />

konfrontiert sind. So könnte z.B. der<br />

Bezug zwischen den Strukturfonds und<br />

dem europäischen Sozialmodell sicherlich<br />

weitaus häufiger betont werden, als<br />

dies allgemein getan wird. Auch sollten<br />

die Städte und Regionen eine breite<br />

Öffentlichkeit über speziell auf die Bürger<br />

ausgerichtete Förderprogramme<br />

informieren, wie „Bürger für Europa“,<br />

„Jugend in Aktion“, „Leonardo da Vinci“<br />

und „Erasmus“.<br />

Doch der zweifellos sinnvollste politische<br />

Beitrag, den der Ausschuss der Regionen<br />

und die Gebietskörperschaften zu dieser<br />

Debatte leisten könnten, bestünde darin,<br />

neue Ausdrucksmöglichkeiten der Multi-<br />

Level-Governance aufzuzeigen. Noch ist<br />

dieser Begriff für die Bürgerinnen und<br />

Bürger ein Beispiel für den EU-Jargon,<br />

der mit bürokratischen Strukturen und<br />

Instrumenten in Verbindung gebracht<br />

wird. Die lokalen und regionalen<br />

Gebietskörperschaften und der AdR stehen<br />

vor der Herausforderung, diese Konzepte,<br />

die den meisten EU-Bürgern heute<br />

zu abstrakt erscheinen, mit Leben und<br />

Inhalt zu füllen.<br />

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