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DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN

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Reinhard Winterauer, Helmut Mödlhammer, Georg Lienbacher, Moderator Reinhard<br />

Göweil, Moderatorin Erika Bettstein, Reinhard Platzer und Moderator Michael Hann<br />

analysierten die Ergebnisse der Workshops.<br />

tierten Bevölkerungsschlüssel sinnlos,<br />

weil es keine Übereinstimmung geben<br />

könne. Er würde sich auch in Verhandlungen<br />

von den Ländern nicht vertreten<br />

lassen – selbst Vorschläge erarbeiten<br />

und das Heft selbst in die Hand<br />

nehmen, sei die Devise. Dass die Länder<br />

die Gemeinden vertreten, das „ist<br />

»<br />

eine Mär“ (O-<br />

Ton Winterauer).<br />

Vor allem bei<br />

seinen Gedanken zu den Themen<br />

Grundsteuer („Sorgen wir für eine Verbilligung<br />

des Wohnens, dann sind wir<br />

in der öffentlichen Meinung vorne“),<br />

des (Vor)schulbereichs („Die skandinavischen<br />

Länder sind vorne, weil dort<br />

dieses Schulsystem auf die kommunale<br />

Ebene heruntergebrochen ist“) und<br />

Pflegebereich („Hier gibt es Chancen<br />

auf Geld von Bund und Ländern, weil<br />

die das nie allein umsetzen können“)<br />

hatte Winterauer die Zuhörer auf seiner<br />

Seite.<br />

Im übrigen solle man vor allem beim<br />

Thema Schule weniger über das Inhaltliche<br />

diskutieren, sondern eher, was<br />

notwendig ist und was es kostet. Und<br />

weil er in dieser Frage die Meinung des<br />

Bundeskanzlers ganz gut kenne, sei das<br />

dem Bund auch etwas wert.<br />

Abschaffung der Landtage<br />

führt zum Zentralstaat<br />

Der radikalste Vorschlag dieser Schluss -<br />

runde kam jedenfalls von Dr. Michael<br />

Hann, Moderator des Weber-Work -<br />

shops. Er war der Meinung, dass, gründend<br />

auf die Aussagen von Salzburgs<br />

Ex-Landeshaupt-<br />

mann Franz<br />

Schausberger, „wir<br />

die Landtage nicht<br />

mehr brauchen“.<br />

Diese hätten es in<br />

«<br />

den letzten 15 Jahren<br />

verabsäumt,<br />

sich klare Kompetenzen<br />

zu „arrogieren“.<br />

Obwohl es im Auditorium<br />

zu dieser<br />

Idee ein gewisses Raunen gab, wurde<br />

dem doch nicht zugestimmt. „Man muss<br />

endlich auch wieder erkennen, dass wir<br />

mündige Parlamente – vor allem auch<br />

auf Landesebene – brauchen“, merkte<br />

Gemeindebund-Präsident Mödlhammer<br />

an. „Derzeit regiert in den Landtagen<br />

der Klubzwang, viele vergessen, dass sie<br />

ihren Wählern in ihren Wahlkreisen verantwortlich<br />

sind und nicht aus -<br />

schließlich ihren Parteien.“ Auf<br />

Gemeinde ebene müssten auch die Bürgermeister<br />

darüber nachdenken, welche<br />

Bedürfnisse der Bevölkerung überhaupt<br />

erfüllbar sind. „Vielfach nehmen die<br />

Bürger auch ihre Eigenverantwortung<br />

nicht wahr, sie glauben, dass die wichtigen<br />

Dinge wie Kinderbetreuung,<br />

Schule, Gesundheit und Pflege aus -<br />

schließlich von der öffentlichen Hand<br />

erledigt werden müssen und das nach<br />

Möglichkeit auch kostenlos.“ Hier gebe<br />

es auch jede Menge Hausaufgaben für<br />

die Bürgermeister, sich von der Erwar-<br />

Vorschläge selbst erarbeiten<br />

und das Heft in die<br />

Hand nehmen. Denn dass<br />

die Länder die Gemeinden<br />

vertreten, ist eine Mär.<br />

Reinhard Winterauer<br />

und sein Rat an die Gemeinden<br />

Kommunale Sommergespräche<br />

Aufgeschnappt<br />

„Dass die öffentliche Hand immer<br />

zuwenig Geld hat, halte ich für ungeheuer<br />

positiv. Schrecklich wäre es,<br />

wenn sie mehr hätte.“<br />

Josef Taus bringt die Diskussion um die<br />

Finanzen auf einen Punkt.<br />

◆◆◆<br />

Das ist doch das Wesen der Demokratie:<br />

jeder Bürger kann Bundespräsident<br />

werden, er muss nur 35 Jahre alt<br />

und darf nicht vorbestraft sein. Sonst<br />

muss er nichts können.“<br />

Armin Wolf auf die Klage Gundi Wentners,<br />

dass es für den Bürgermeisterjob<br />

weder Stellenbeschreibung noch sonstige<br />

Anforderungskriterien gibt.<br />

◆◆◆<br />

„Er muss schon mit den Leuten können.<br />

Wenn die über einen Bürgermeis -<br />

ter sagen, jetzt seh’ ich des G’sicht scho<br />

wieder, dann ist das keine gute Voraussetzung.<br />

Aber meistens hat er ja dann<br />

das Glück, dass er’s nicht sehr lange<br />

sein darf, weil er abgewählt wird.“<br />

Josef Taus präzisiert die Grundanforderungen<br />

für den Bürgermeisterposten.<br />

◆◆◆<br />

„Das ist wie mit einem Schwamm:<br />

wenn man zusammendrückt, kommt<br />

das heraus, was wirklich drinnen ist.“<br />

Heinz Schaden auf die Frage Armin<br />

Wolfs, ob denn ein Bürgermeister ein<br />

„Wunderwuzzi“ sein soll.<br />

◆◆◆<br />

„Beim Geld bin i konservativ.“<br />

derselbe zur Frage, ob „seine“ Stadt Salzburg<br />

mit dem Geld locker umgehe.<br />

◆◆◆<br />

„Samma se ehrlich: De Debatte findet<br />

im elitären Funktionärskreis statt –<br />

des interessiert die Bürgerinnen und<br />

Bürger überhaupt net. De sogn auf<br />

guat Salzkammerisch, zu dem hab’m<br />

ma die Hansln g’wöhlt, damit sa se<br />

do zurechtfinden.“<br />

Reinhard Winterauer auf die Frage, was<br />

er sich von den aktuellen FAG-Verhandlungen<br />

erwartet.<br />

◆◆◆<br />

„Das ist derzeit wie beim Kinderspiel die<br />

„Reise nach Jerusalem“ – einer bleibt<br />

über, und der muss dann zahlen.“<br />

Georg Lienbacher auf die Frage, welche<br />

Aufgaben die Gemeinden besorgen sollten.<br />

KOMMUNAL 13

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