17.10.2012 Aufrufe

DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN

DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN

DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kommunale Sommergespräche 2007<br />

„Alpbach der Gemeinden“ diskutierte heiße & heikle Fragen<br />

Weg mit Landtagen<br />

Ortschefs zu gutmütig?<br />

Heiß her ging es im steirischen Bad Aussee Mitte Juli. Nicht nur Temperaturen von mehr<br />

als 36 Grad beschäftigten die rund 150 Teilnehmer der 2. Kommunalen Sommergespräche.<br />

Provokante Fragen wie „Brauchen wir die Landtage überhaupt noch?“ knallten ihnen um<br />

die Ohren. Auch als die Feststellung getroffen wurde, dass die Bürgermeister „gutmütige<br />

Dodln“ seien, weil sie diesen Job überhaupt machen, gingen die Emotionen hoch.<br />

KOMMUNAL war bei drei fesselnden und zugleich befruchtenden Tagen dabei.<br />

◆ Mag. Hans Braun<br />

Schon zum zweiten Mal nach 2006 versammelten<br />

sich in Bad Aussee, der „geographischen<br />

Mitte Österreichs“, Kommunalpolitiker,<br />

Wissenschafter und Wirtschaftsgrößen<br />

aus ganz Österreich (siehe<br />

Kasten Seite 14), um über aktuelle kommunale<br />

Zukunftsthemen zu diskutieren.<br />

In einer enspannten Atmosphäre wurden<br />

unbeschwert von Alltagssorgen Themen<br />

besprochen, die ans „Eingemachte“<br />

bei den Gemeinden gingen. Die „Bundesstaatsreform“,<br />

die „Finanzierung<br />

öffentlicher Aufgaben“ und „Kommunale<br />

Manager und Managerinnen gesucht“<br />

waren die komplexen Fragen, die diskutiert<br />

wurden.<br />

8 KOMMUNAL<br />

Als Diskussions- und Arbeitsgrundlage<br />

hatten die Universitätsprofessoren<br />

Dr. Wolfgang Mazal und Dr. Karl Weber<br />

sowie Nationalbank-Ökonom Univ. Doz.<br />

Dr. Heinz Handler Papiere erstellt, die<br />

von den Teilnehmern in Workshops<br />

(unter Leitung der Experten) diskutiert<br />

wurden (siehe auch KOMMUNAL, Ausgaben<br />

4, 5 und 6/2007).<br />

Die drei Experten servierten mit ihren<br />

Vorschlägen also das „Menü“ der Sommergespräche<br />

mit teils existenziell wichtigen,<br />

aber nichtsdesto trotz oft „trockenen“<br />

Themen.<br />

Die Podiumsdiskussionen im Vorfeld der<br />

Workshops mit ihren klugen, erfahre-<br />

Gelöste Stimmung bei der Eröffnung: Gemeindebund-Vizepräsident Bernd Vögerle,<br />

Steiermarks Landeshauptmann Franz Voves, Bad Aussees Bürgermeister Otto Marl mit<br />

Narzissenprinzessin Anke Stadler, Landesrat Christian Buchmann, Gemeindebundpräsident<br />

Helmut Mödlhammer, Kommunalkredit-Generaldirektor Reinhard<br />

Platzer, der Präsident des Steiermärkischen Gemeindebundes, Hermann Kröll und<br />

Gemeindebund-Vizepräsident Alfred Riedl.<br />

nen, realistischen, deftigen, provokanten<br />

und manchmal „politisch nicht korrekten“<br />

Wortmeldungen lieferten den Sommergesprächen<br />

dann „die Beilagen“.<br />

„Heiße Debatten“ in Bad<br />

Aussees heißem Kursaal<br />

Gleich mehrere Faktoren sorgten für<br />

„heiße Debatten“ im Kursaal – und das<br />

geringste war die Luft, die mit Fortschreiten<br />

der Gespräche immer schneidender<br />

und schwüler wurde.<br />

Dazu trug etwa die Feststellung Georg<br />

Lienbachers, des Vorsitzenden der<br />

Arbeitsgruppe zur Staats- und Verwaltungsreform,<br />

bei, dass das Subsidiaritäs -<br />

prinzip in zwei Richtungen geht. Nicht<br />

nur nach unten, sondern auch nach<br />

oben. Entschiedener Widerspruch der<br />

Kommunalpolitiker regte sich, als Lienbacher<br />

die Möglichkeit ansprach, dass es<br />

auch zuviel Bürgernähe geben könnte.<br />

Dass der Bürgermeister eines kleinen<br />

Ortes Aufgaben durch zu große Nähe<br />

mit den betroffenen Bürgern nicht korrekt<br />

lösen könne, dass es also folglich<br />

besser wäre, diese Aufgabe an eine<br />

übergeordnete Stelle zu „delegieren“.<br />

Auch Bernhard Felderer, Präsident des<br />

Staatsschuldenausschusses (er bot in<br />

einem eloquenten Referat ein großteils<br />

positives Bild der kommunalen Finanzen,<br />

Anm.), stieß mit der Feststellung, dass in<br />

den Gemeinden „zu wenig Benchmark“<br />

betrieben würde, auf den Widerspruch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!