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DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN

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Oben: Drei Tage lang diskutierten rund<br />

150 Teilnehmer bei den 2. Kommunalen<br />

Sommergesprächen im Saal des Kurhauses<br />

Bad Aussee über drängende Probleme<br />

und Fragen der Kommunalpolitik.<br />

Wirtschaftskapitän Josef Taus, Verfassungsjurist<br />

Georg Lienbacher, Headhunterin<br />

Gundi Wentner, Moderator Armin<br />

Wolf, IHS-Professor Bernhard Felderer und<br />

Praktiker Heinz Schaden diskutierten<br />

mit den Teilnehmern über die sozialen,<br />

wirtschaftlichen und finanziellen Aspekte<br />

der Kommunalpolitik und gaben so den<br />

Workshops wichtige Inputs.<br />

der Gemeindepolitiker. Besonders Salzburgs<br />

Bürgermeister Heinz Schaden, der<br />

mit am Podium saß und dessen Mirabellpark<br />

als Beispiel für kostengünstige<br />

Erledigung von Garteninstandhaltungen<br />

– Private oder durch die Kommune –<br />

herhalten musste, kam in Fahrt.<br />

Bei den Themen Bundesstaatsreform<br />

und Finanzen – die in den Debatte übrigens<br />

kaum zu trennen waren – führte<br />

die Debatten zwar zu Emotionen, aber<br />

kaum zu neuen Argumenten. Während<br />

der drei Tage in Bad Aussee wurde auch<br />

immer wieder das Feststellung getroffen,<br />

dass die Probleme seit zehn, 15 oder 20<br />

Jahren bekannt, sie aber „eine ewige<br />

Diskussion seien“.<br />

Abseits politischer oder pekuniärer Fragen<br />

beschäftigten sich die Teilnehmer<br />

mit einem Problemkreis, der in naher<br />

Zukunft den Gemeinden verstärkt Kopfschmerzen<br />

bereiten wird: „Kommunale<br />

Manger und Managerinnen gesucht“.<br />

Headhunterin Gundi Wentner beklagte,<br />

dass es keine Jobbeschreibung und kein<br />

Anforderungsprofil für das Bürgermeisteramt<br />

gibt. Überdies werde (durch die<br />

Parteien, Anm.) keine moderne Personal -<br />

entwicklung betrieben.<br />

Beide Feststellungen wurden jedenfalls<br />

von den Kommunalpolitikern unabhängig<br />

der Parteifarben entschieden zurückgewiesen.<br />

Wentners zweiter Kritikpunkt war, dass<br />

es in der Kommunalpolitik zu wenig<br />

Frauen gebe und dadurch auf 50 Prozent<br />

des vorhandenen Potenzials verzichtet<br />

werde – analog zur immer noch<br />

vorhandenen Praxis in der Wirtschaft.<br />

Die Repliken von Heinz Schaden („Kommunalpolitik<br />

ist ein klassischer Männerjob“)<br />

und Josef Taus („Das verstärkte<br />

Engagement der Frauen in Wirtschaft<br />

und Politik zerstört die klassische Familienstruktur“)<br />

riefen wiederum den entschiedenen<br />

Widerspruch der zahlreich<br />

anwesenden Bürgermeisterinnen und<br />

Kommunalpolitikerinnen hervor. Kurzfristig<br />

konnte man(n) meinen, in einer<br />

klassischen „Geschlechter-Rollen-Diskussion“<br />

zu sein.<br />

Unter dem Strich lässt sich sagen, dass<br />

ausgehend von den Expertenpapieren<br />

die Diskussionsrunden die idealen<br />

Grundlagen brachten, um mit zusätzlichen<br />

Argumenten versorgt in die Work -<br />

shops zu gehen.<br />

Mehr Mitspracherecht<br />

bei neuen Aufgaben<br />

Prof. Karl Weber hatte es übernommen,<br />

das Thema „Aufgabenverteilung zwi-<br />

Kommunale Sommergespräche 2007<br />

»<br />

Leider wird vor allem bei<br />

den Finanzausgleichsverhandlungen<br />

das Pferd<br />

vom Schwanz her aufgezäumt<br />

– Finanzierung<br />

immer im Vordergrund,<br />

über Aufgaben wird oft<br />

gar nicht oder zu spät<br />

gesprochen.<br />

Prof. Heinz Handler<br />

über die derzeitige Verhandlungs -<br />

praxis<br />

«<br />

schen Bund-Ländern-Gemeinden“ zu<br />

betreuen. Ausgehend von seinem<br />

Grundlagenpapier wurde festgestellt,<br />

dass die Gemeinden durchaus willens<br />

sind, die ihnen übertragenen Aufgaben<br />

zu erfüllen. Einzige Vorbedingung: Sie<br />

wollen auf die Gestaltung Einfluß nehmen<br />

können – und wehren sich damit<br />

KOMMUNAL 9

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