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DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN

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Der Gemeindebund feiert sein 60jähriges Bestehen<br />

Jubiläum<br />

60 Jahre erfolgreiche<br />

Interessensvertretung<br />

Die Geschichte des Österreichischen Gemeindebundes ist seit nunmehr sechs Jahrzehnten<br />

eine Geschichte des Erfolges. Im November feiert der Gemeindebund sein rundes<br />

Jubiläum mit einem Festakt im Parlament.<br />

Bereits in der Ersten Republik gab es<br />

Bemühungen, auch für die kleinen und<br />

mittleren Landgemeinden eine gemeinsame<br />

Vertretung zu schaffen. Ihren Ausgang<br />

nahmen sie von Oberösterreich;<br />

Motor war Minister a.D. Florian Födermayer,<br />

seit 1928 Bürgermeister von<br />

Kronstorf (Bezirk Linz-Land). Auf seine<br />

Initiative wurde 1936 der Oberösterreichische<br />

Landgemeindebund gegründet<br />

und Födermayer selbst zum<br />

Obmann gewählt. Die Intentionen<br />

Födermayers gingen weit über die<br />

oberösterreichischen Landesgrenzen hinaus,<br />

ihm schwebte bereits eine österreichweite<br />

Vertretung der Land- und<br />

Marktgemeinden vor. Entsprechende<br />

Kontakte wurden geknüpft, aber die<br />

politischen Verhältnisse machten diesen<br />

Bemühungen rasch ein Ende: Ab März<br />

1938 existierte Österreich nicht mehr.<br />

Die Pioniere<br />

Nach Ende des Zweiten<br />

Weltkriegs nahm<br />

Minister a.D. Födermayer<br />

seinen Kampf<br />

um einen Zusammenschluss<br />

der Landgemeinden<br />

wieder auf.<br />

Beflügelt wurde er<br />

nicht zuletzt durch<br />

die laufenden Verhandlungen<br />

über den<br />

neuen Finanzausgleich,<br />

in denen sich<br />

1946 bereits die<br />

Installierung des<br />

abgestuften Bevölkerungsschlüssels<br />

abzeichnete, also die<br />

eklatante Benachteiligung<br />

der kleinen und<br />

mittleren Gemeinden.<br />

Schon die Intentionen<br />

Födermayers (Bild) gingen<br />

weit über die oberösterreichischen<br />

Landes -<br />

grenzen hinaus, ihm<br />

schwebte bereits eine<br />

österreichweite Vertretung<br />

der Land- und<br />

Marktgemeinden vor.<br />

Die Geburtsstunde des Gemeindebundes<br />

schlug am 16. November 1947 im Palais<br />

Todesco in der Wiener Kärntnerstraße.<br />

Der Österreichische Landgemeindenbund<br />

wurde konstituiert – auf Vereinsbasis<br />

mit freiwilliger Mitgliedschaft. Bei<br />

dem sperrigen Titel blieb es allerdings<br />

nicht lange. Nach vielen Diskussionen<br />

entschied man sich im Jänner 1948 für<br />

den Namen Österreichischer Gemeindebund.<br />

Der Vorschlag kam vom damaligen<br />

Staatssekretär im Innenministerium und<br />

späteren ersten Verteidigungsminister<br />

der Republik, Ferdinand Graf.<br />

Landesorganisationen gab es zum Zeitpunkt<br />

der Gemeindebund-Gründung in<br />

drei Bundesländern: in Oberösterreich,<br />

Salzburg und Tirol. In den übrigen Ländern<br />

wurden sie in den folgenden<br />

Monaten aufgebaut. Dabei war man sich<br />

im Klaren, dass der Gemeindebund nur<br />

als überparteiliche<br />

Interessenvertretung<br />

Stärke entfalten<br />

könnte. Überparteilich<br />

waren auch die<br />

Landesverbände –<br />

mit zwei Ausnahmen:<br />

Niederösterreich, das<br />

Bundesland mit den<br />

meisten Gemeinden,<br />

und Burgenland, wo<br />

bereits Gemeindevertreterverbände<br />

der<br />

beiden Großparteien<br />

im Aufbau waren.<br />

Dieser Prozess war<br />

nicht mehr umkehrbar,<br />

vor allem auch<br />

auf Grund der besonderen<br />

Bedingungen<br />

in der Besatzungszeit:<br />

In den Gemeinden<br />

waren provisorische<br />

Bürgermeister<br />

und Gemeinderäte eingesetzt, Gemeinderatswahlen<br />

fanden erst 1949 und<br />

1950 statt. Das bedeutete, dass in der<br />

sowjetischen Besatzungszone die Kommunisten<br />

ein Drittel der Gemeindemandatare<br />

stellten und auch in einem<br />

gemeinsamen Landesverband großen<br />

Einfluss gehabt hätten. Die Folge: Bis<br />

heute hat der Österreichische Gemeindebund<br />

in acht Bundesländern insgesamt<br />

zehn Landesverbände.<br />

Die Präsidenten<br />

An der Spitze des neu gegründeten<br />

Gemeindebundes stand zunächst ein Provisorischer<br />

Vorstand, zum Obmann wurde<br />

der steirische Landesrat und spätere Landeshauptmann<br />

(1948 bis 1971) Josef<br />

Krainer bestellt. Bei der konstituierenden<br />

Generalversammlung im Rahmen des 1.<br />

Gemeindetages wurde einstimmig der<br />

Pionier der kommunalen Interessenvertretung,<br />

Minister a.D. Florian Födermayer<br />

zum Obmann – später: Präsident –<br />

gewählt. Er war der erste von bisher insgesamt<br />

fünf Präsidenten des Österreichischen<br />

Gemeindebundes:<br />

◆ Minister a.D. Florian Födermayer, Oktober<br />

1948 bis Dezember 1957, aus<br />

Kronstorf (Oberösterreich)<br />

◆ NRAbg. Ernst Grundemann-Falkenberg,<br />

Dezember 1957 bis Jänner 1971, aus<br />

Reichenthal (Oberösterreich)<br />

◆ Landtagspräsident Ferdinand Reiter,<br />

Jänner 1971 bis Februar 1987, aus<br />

Zistersdorf (Niederösterreich)<br />

◆ Landtagspräsident Mag. Franz Romeder,<br />

Februar 1987 bis Februar 1999,<br />

Schweiggers (Niederösterreich)<br />

◆ LAbg.a.D. Bgm. Helmut Mödlhammer<br />

aus Hallwang (Salzburg), seit Februar<br />

1999<br />

KOMMUNAL 23

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