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Dekonstruktion von Zweigeschlechtlichkeit - anita.a.mörth

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Es trifft die Befragte etwas unvermittelt, dass Sie hier und im Folgenden plötzlich auf Aspekte des<br />

institutionellen Managements zu sprechen kommen; ich verstehe nicht ganz, was dies nun mit (Lehr-<br />

)Inhalten und ihrer Strukturierung zu tun hat.<br />

Jedenfalls: Gender Mainstreaming als Chance für wen? Gender Mainstreaming ist eine Strategie des<br />

Neoliberalismus und einer ja doch abzulehnenden Globalisierungspolitik weit eher denn sonstwas, und<br />

war oder ist nicht zuletzt darauf angelegt, feministischen Bewegungen und Forderungen gleichsam die<br />

Spitze abzubrechen. Dies lässt sich gewiss auch anders formulieren, etwa als eine Art Kompromiss,<br />

Zwischenergebnis <strong>von</strong> Aushandlungsprozessen zwischen Frauenbewegungen (vor allem auch des<br />

Südens) und multinationalen Akteuren wie Weltbank oder auch EU-Gremien. Klar gibt es eine ganze<br />

Reihe <strong>von</strong> AkteurInnen (Gender-PlanerInnen, -TrainerInnen …), die versuchen, den Gender<br />

Mainstreaming-Mainstream feministisch und queer und vielleicht sogar ein wenig neo-marxistisch zu<br />

subvertieren, und ich wünsche ihnen ganz viel Glück dabei, aber in sich ist Gender Mainstreaming<br />

keine feministische oder queere „Chance".<br />

10) Welche Chancen sehen Sie in der Strategie des Diversity Management?<br />

Wie oben: keine Chancen, die ich wünschenswert finde. In Österreich ist Diversity Management<br />

weithin identisch mit ‚besserer’ „Work-Life-Balance" für gestresste Manager (männlichen Geschlechts),<br />

das ist Ihnen doch klar?<br />

11) Ist es möglich, Diversity Management als Praxis der theoretischen multikategoriellen Machtanalyse<br />

(im Vergleich zu einer eindimensionalen gender-bezogenen Machtanalyse) zu bezeichnen?<br />

Wenn das affirmativ gemeint ist, finde ich es höchst naiv.<br />

Oder sollte das Statement auf den Zynismus <strong>von</strong> Managementpraktiken (einschließlich<br />

legitimatorischer Rhetoriken) verweisen? Dann ist m.E. schon irgendwie was dran …<br />

Interview mit PD Dr. Sabine Hark, Universität Potsdam<br />

Erste Anfrage für ein Interview am 13. April 2005, 01:50 pm MEZ<br />

Positive Antwort für ein telefonisches Interview am 19.4. 2005, 02:20 pm MEZ<br />

Durchführung des Interviews am 18. Mai 2005, 04:30 pm MEZ<br />

Dauer des Interviews: ca. 45 Minuten<br />

Sabine Hark (SH): Hark.<br />

Anita Mörth (A): Guten Tag, hier spricht Anita Mörth wegen dem Interview.<br />

SH: Ja hallo.<br />

(Hanna Hacker, Wien, Ende Mai 2005)<br />

A: Danke noch einmal, dass sie sich Zeit nehmen für das Interview. Also ich habe 11 Fragen und<br />

wenn Ihnen das recht ist, fange ich gleich mit der ersten an.<br />

Welches Ziel in Punkto Geschlechterthematik streben Sie in Ihren Lehrveranstaltungen an?<br />

SH: Da soll ich mir irgendwas aussuchen oder wie?<br />

A: Hm?<br />

SH: Jetzt darf ich ganz frei bestimmen?<br />

A: Ja.<br />

SH: Welche Ziele - Einsicht in die Verfasstheit <strong>von</strong> Geschlechterverhältnissen, und zwar hinsichtlich der<br />

Tatsache, dass es sich um ein hierarchisch verfasstes Verhältnis handelt. Einsicht darin, dass es bei<br />

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