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Dekonstruktion von Zweigeschlechtlichkeit - anita.a.mörth

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Als weiteres (Gegen)Argument führt sie die Darstellung der Zuschreibung <strong>von</strong> Fähigkeiten an<br />

Männer und Frauen zu unterschiedlichen historischen Zeitpunkten und dem daraus folgenden<br />

sozialen Status <strong>von</strong> Tätigkeiten an. Daher solle nicht der Unterschied zwischen den<br />

Geschlechtern, sondern deren Gemeinsamkeiten betont werden. "The aspect to stress is the<br />

similarity between men and women." (Francis: 1998:178f)<br />

Weitere Handlungsvorschläge in diesem Kontext sind die Darstellung <strong>von</strong> Frauen und<br />

Männern in nicht-traditionellen Berufen, <strong>von</strong> Ähnlichkeiten in Gefühlen und Leistungen sowie<br />

das Besprechen <strong>von</strong> Genderkonstruktionen als restriktive Normen, die bei Männern/Frauen<br />

bzw. Mädchen/Buben zu unterschiedlichen Verhaltensweisen führen (vgl. Francis 1998: 179).<br />

6.4.4. Die Positionierung des Pädagogen/der Pädagogin<br />

In Diskussionen eine neutrale Position einzunehmen ist weder wirklich möglich noch<br />

zielführend. Francis empfiehlt LehrerInnen sich klar zu positionieren und daraufhin die Kinder<br />

dazu einzuladen, sich zum Thema frei zu äußern. Auch diskriminierende Meinungen sollen<br />

zugelassen werden um diese im Anschluss zu diskutieren. Der Unterricht sollte politisch und<br />

moralisch sein, um Kinder zu ermutigen, ihr Gender zu dekonstruieren. Ein egalitärer<br />

Unterricht zu kontroversiellen Themen soll Kinder dazu anregen, verantwortungsbewusste<br />

und bedachte BürgerInnen zu werden. (Vgl. Francis 1998:176) Somit weist dieser Aspekt<br />

auch eine wesentliche politische Dimension auf.<br />

Kinder sollen lernen, sich selbst als ProduzentInnen und KonsumentInnen der Kultur zu<br />

sehen und zu erleben. Das Thema sei vorsichtig zu behandeln, da es eng mit der<br />

Identitätskonstruktion verknüpft ist. Kinder sollen daher weder unter Druck gesetzt, noch<br />

sollen jene, die bereits Geschlechtergrenzen überschreiten, weiter an den Rand gedrängt<br />

werden (vgl. Francis 1998:181).<br />

Francis schließt, dass ihre Vorschläge für eine alternative Unterrichtspraxis zwar nicht<br />

unmittelbar die Geschlechterkonstruktionen der Kinder zu ändern vermögen, aber dass<br />

"it might serve to stem the excesses of gender category maintenance and to empower children intellectually<br />

to challenge them. It will enable them to challenge constructions and assumptions emanating from the<br />

dominant discourse of gender dichotomy if they wish. Moreover it will provide children with extra<br />

information, fantasies and discursive resources which they can draw on to create more flexible<br />

constructions of their own gender identity if they want to." (Francis 1998:181)<br />

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