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Dekonstruktion von Zweigeschlechtlichkeit - anita.a.mörth

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6.11.1. Rollenspiel<br />

In einem Rollenspiel soll eine neue eigene vielfältige Identität erfunden, die eigenen Gefühle<br />

dazu erfühlt sowie die Reaktionen der anderen wahrgenommen werden. Oftmals reagiert das<br />

Gegenüber mit Irritation ob der Nichtzuordenbarkeit oder der entdeckten falschen<br />

Kategorisierung (vgl. Fabach 2004:210f).<br />

6.11.2. Fragestunde<br />

Anonym dürfen Fragen, die andernorts keinen Platz finden, in dieser Fragestunde gestellt<br />

werden. In der <strong>von</strong> der Autorin selbst durchgeführten Praxis dieser Fragestunde ergaben sich<br />

vielfältige Fragen zu Rollenbildern, Selbstverständnis, Homophobie und anderen, wobei in<br />

der Diskussion die Frage danach, wie gegen die eigenen Vorurteil angegangen werden kann,<br />

im Vordergrund stand (vgl. Fabach 2004:211).<br />

6.11.3. In der Beratungssituation<br />

In der konkreten Beratungssituation weist Fabach darauf hin, jenen KlientInnen gegenüber,<br />

die mit einer Identitätsveränderung zu tun haben, zu betonen, dass es mehrere Teil-<br />

Identitäten gibt und dass nur eine da<strong>von</strong> auf einmal verändert werden solle. Somit finden<br />

diese in den restlichen Identitäts-Teilen jene Sicherheit, die ihnen ermöglicht mit dem<br />

betroffenen neuen Ich-Aspekt zurecht zu kommen (vgl. Fabach 2004:211ff).<br />

6.12. Erweiterung der <strong>Dekonstruktion</strong> <strong>von</strong> Geschlecht auf andere Kategorien<br />

Wie auch in postkolonial-feministischen und queeren Ansätzen die reale und nicht nur<br />

alibimäßige Beachtung anderer Kategorien wie Klasse, ethnische Herkunft, Religion, Kultur<br />

gefordert wird, so gibt es auch in erziehungswissenschaftlichen Ansätzen die Forderung nach<br />

der Berücksichtigung anderer Kategorien als Geschlecht. So entwirft Tervooren (2000) das<br />

Konzept des 'verletzlichen Körpers', das auf die Bedeutung <strong>von</strong> Gesundheit, Alter und<br />

Behinderung verweist. Nestvogel (2000) entwirft eine interkulturelle Pädagogik, die<br />

ethnische Herkunft und kulturelle Unterschiede in den Vordergrund stellt.<br />

6.12.1. Interkulturelle Pädagogik<br />

Nestvogel (2000) erweitert Geschlechterkonstrukte um eine interkulturelle Perspektive. Sie<br />

fordert, dass diese in "umfassendere Bezüge des Weltsystems" (Nestvogel 2000:240)<br />

eingeordnet werden, da diese Auswirkungen auf die Geschlechterkonstruktionen haben. Eine<br />

interkulturelle Pädagogik müsse "einen demokratischen, an Menschenrechten orientierten<br />

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