Dekonstruktion von Zweigeschlechtlichkeit - anita.a.mörth
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ausschließlich Phänomene untersucht, die mit quantitativen Methoden untersucht werden<br />
können - alle anderen Phänomene bleiben unbeforscht und fallen aus dem Blick (vgl.<br />
Lamnek 1988:8). Qualitative Forschung hingegen versucht den Erfahrungsschatz zu<br />
erweitern und die Möglichkeit zu schaffen, solche Phänomene in den Blick zu bekommen, die<br />
davor in der Forschung nicht sichtbar waren. Im Fokus sind also Veränderungen im sozialen<br />
Leben eines Individuums, soziale Interaktionen zwischen Individuen und soziale Prozesse an<br />
sich. Die Prozesshaftigkeit in den Ergebnissen meint, dass diese als Momentaufnahmen und<br />
nicht als allgemein und immer gültig verstanden werden.<br />
Weiters ist das qualitative Verständnis <strong>von</strong> Forschung als Kommunikation und Interaktion<br />
<strong>von</strong> Bedeutung - die Beforschte wird als orientierungs-, deutungs- und theoriemächtig<br />
verstanden (vgl. Lamnek 1988:23). In Abgrenzung zur quantitativen Forschung werden hier<br />
die Vorannahmen, mit denen der Forscher unausweichlicher Weise in das Forschungsfeld<br />
hinein geht, explizit und somit reflektierbar gemacht. Um eine Nachvollziehbarkeit<br />
herzustellen, müssen alle Untersuchungsschritte offen gelegt werden - <strong>von</strong> Bedeutung ist die<br />
Dokumentation, Analyse und Rekonstruktion <strong>von</strong> einem "Konstitutionsprozeß <strong>von</strong><br />
Wirklichkeit" (Lamnek 1988:25), die Forscherin soll Veränderungen im Feld, der Methode und<br />
der Beziehung zur Beforschten reflektierend gegenüberstehen (vgl. Lamnek 1988:26).<br />
Eine bedeutende Methode qualitativer Forschung stellt das Interview dar. Interviews sind<br />
derzeit die zentrale Methode in den Sozialwissenschaften (vgl. Rapley 2004:15). Seit ihrer<br />
ersten Verwendung im sozialwissenschaftlichen Kontext ist die Methode <strong>von</strong><br />
unterschiedlichen Blickwinkeln aus theoretisiert, sowie für unterschiedliche Projekte, wie das<br />
feministische, verwendet worden und wurde in den 1960er Jahren selbst zum<br />
Forschungsgegenstand (vgl. Rapley 2004:15). Es wurden genaue Richtlinien für die Auswahl<br />
der Interviewten, die Entwicklung der Fragestellungen und die Art der Fragestellung in der<br />
Durchführung selbst entwickelt, wie z. B. an Hand der 'Grounded Theory' <strong>von</strong> Glaser/Strauss<br />
(1998) ersichtlich ist. Dies aus dem Erfordernis heraus, diese Methode wissenschaftlich<br />
abzusichern. In den letzten Jahren hat ein Prozess eingesetzt, der SozialforscherInnen<br />
zunehmend <strong>von</strong> engen Regelkorsetts abkommen lässt. In den Blick rückt wieder das<br />
Interview als kommunikativer Prozess, in dem auf die Interaktion wertgelegt und spontan -<br />
der interaktiven Situation entsprechend - reagiert werden soll (vgl. Rapley 2004). Ein<br />
vorwiegend interaktionsgeleiteter Vorgang also.<br />
In meinem Forschungsprojekt habe ich mich für Interviews mit ExpertInnen entschieden. Bei<br />
ExpertInnen-Interviews handelt es sich laut Bortz/Döring (2002) um einen "Sammelbegriff<br />
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