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Dekonstruktion von Zweigeschlechtlichkeit - anita.a.mörth

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zudem die Offenheit für neue Ausschlussmechanismen und die Flexibilität, diese<br />

entsprechend zu berücksichtigen.<br />

2) Infragestellungskompetenz: PädagogInnen sollen die eigenen Kategorien (der<br />

Grenzziehung) in Frage stellen und zusätzlich zu Kenntnissen über Grenzkategorien auch<br />

solche über die gesellschaftliche Produktion 'des Anderen' haben.<br />

3) Moderationskompetenz: Formen des Aushandelns im Umgang mit Unterschieden sollen<br />

entwickelt, gesellschaftliche Mechanismen des Ausschlusses und der Hierarchisierung kritisch<br />

reflektiert werden. Die Pädagogin/der Pädagoge soll moderierend sein und die Kompetenzen<br />

an die Jugendlichen weitergeben.<br />

4) Netzwerkkompetenz: PädagogInnen sollen wissen, mit wem man zusammenarbeiten<br />

kann, wer besser für ein bestimmtes Thema/eine bestimmte Gruppe geeignet ist.<br />

Folgende Methoden setzt Stuve in seiner queeren Unterrichtspraxis ein.<br />

6.8.1. Lebensweise-Quiz<br />

Die individuelle Situation wird in Bezug zu gesellschaftlichen Verhältnissen gesetzt und die<br />

Bevorzugung der heterosexuellen Norm gegenüber Abweichendem reflektiert (vgl. Stuve<br />

2004:171).<br />

6.8.2. Biographiekurve<br />

Diese Methode soll für den eigenen Lebensweg sensibilisieren (vgl. Stuve 2004:171). Die<br />

TeilnehmerInnen sollen überlegen, welche Situationen und Erfahrungen sie zu<br />

Männern/Frauen gemacht haben. Ziel ist es, Zwischenräume herauszuarbeiten,<br />

biographische Brüche und positive/negative Reaktionen bezüglich einer richtigen/falschen<br />

Inszenierung zu benennen. Die eigene Konstruktion wird dadurch sichtbar, die Reflexion auf<br />

die eigene geschlechtliche Geschichte kann sich ändern (vgl. Stuve 2004:174f).<br />

6.8.3. Schimpfwörter ABC<br />

Diese Methode soll für Verwerfungen in der eigenen geschlechtlichen und sexuellen<br />

Konstituierungsgeschichte sensibilisieren und diese besprechbar machen. Schimpfwörter<br />

sollen gesucht und im Anschluss in Paaren besprochen werden. Die TeilnehmerInnen sollen<br />

herausfinden, ob sie diese Schimpfwörter in ihre eigenen Verwerfungen einordnen können.<br />

Dadurch wird eine Sensibilität für die Wirkweise <strong>von</strong> Sprache entwickelt. Die Gefahr der<br />

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