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Dekonstruktion von Zweigeschlechtlichkeit - anita.a.mörth

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zwischenmenschlichen Umgang unter Bedingungen interkultureller Vielfalt" (Nestvogel<br />

2000:240) fördern. Geschlechterkonstruktionen müssen auf Vorurteile und Rassismen<br />

überprüft werden, die im Sinne der dominanten Gesellschaftslogik operieren. Dazu sollten die<br />

Erfahrungen der MigrantInnen selbst in den Vordergrund gestellt werden. Ziel sei ein<br />

"interkultureller Dialog" (Nestvogel 2000:241), der Platz für die unterschiedlichen<br />

Subjektpositionen bietet und Hierarchisierungen mitdenkt. Die Zugrundelegung der Annahme<br />

einer Geschlechtervielfalt würde i. E. eine solche Verständigung zwischen Subjekten<br />

unterschiedlicher kultureller und ethnischer Herkunft in einer Bereitschaft für Offenheit<br />

begünstigen (vgl. Nestvogel 2000:241).<br />

6.12.2. Der verletzliche Körper<br />

Behinderung - Alter - Gesundheit. Tervoorens Konzept des 'verletzlichen Körpers' (2000)<br />

basiert auf einem Verständnis <strong>von</strong> Körper, das nicht dichotomisch in gesund oder behindert<br />

eingeteilt ist. Der Bereich 'Behinderung', der für sie Teil der allgemeinen Pädagogik sein<br />

sollte, da dieser Normalität konstruiert, werde derzeit in einen gesonderten Bereich<br />

abgeschoben. Mit ihrem Konzept soll das Thema in der Verknüpfung zu anderen Bereichen<br />

der Pädagogik thematisiert und eben nicht in eine Sonderpädagogik ausgegrenzt werden.<br />

"Meines Erachtens liegt hier eine lohnende Aufgabe für die pädagogische Anthropologie, die Implikationen<br />

für Modelle <strong>von</strong> Differenz, Subjektivität und Körper entwickelt, zu denen die Geschlechterforschung äußerst<br />

wichtige Beiträge geliefert hat. Es muß Ziel dieser Modelle sein, eine Auffassung <strong>von</strong> Differenz vorzulegen,<br />

die dem Allgemeinen konstitutiv ist." (Tervooren 2000:254)<br />

Im Eigentlichen eine Kritik an den Abgrenzungen zwischen den pädagogischen Disziplinen,<br />

stellt Tervoorens Konzept, das pädagogische Themenbereiche miteinander verschränken soll,<br />

um besser Kritik an Normalitätskonstruktionen üben zu können (vgl. Tervooren 2000:254),<br />

einen Versuch dar, unterschiedliche <strong>von</strong> einander getrennte Kategorien mit einander<br />

verschränkt zu bearbeiten, um Macht-, Differenz- und Normalitätsdiskurse besser zu<br />

analysieren und dekonstruieren zu können.<br />

7. Nicht-binäres Thematisieren <strong>von</strong> Geschlecht in der universitären Lehre<br />

7.1. Methodologische Anmerkungen<br />

Ziel meiner Untersuchung ist - in einer Verschränkung der vorangestellten pädagogischen<br />

Ansätze mit den Ergebnissen der <strong>von</strong> mir durchgeführten ExpertInnen-Interviews -<br />

praktische Handlungsoptionen für die universitäre Lehre herauszuarbeiten. Zur Illustration<br />

werde ich Interviewpassagen verwenden, wenn ich Ansätze für eine universitäre Lehre, die<br />

Geschlecht - weitergefasst: Identitätskonstrukte und -kategorien - dekonstruiert,<br />

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