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Dekonstruktion von Zweigeschlechtlichkeit - anita.a.mörth

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für offene oder teilstandardisierte Befragungen <strong>von</strong> Experten zu einem vorgegebenen<br />

Bereich oder Thema" (Bortz/Döring 2002:314). Meuser/Nagel (1997) konstatieren, dass es<br />

sich dabei um ein weit verbreitetes Verfahren handelt, über das es jedoch kaum Literatur<br />

gibt (vgl. Meuser/Nagl 1997:481f). Ihre beiden Artikel (1997, 1991) 36 machen daher erste<br />

Vorschläge für diese Methode.<br />

Meuser/Nagl empfehlen leitfadengestützte offene Interviews - einerseits um den<br />

Gegenstand des Interviews abzugrenzen (vgl. Meuser/Nagl 1997:486), andererseits um das<br />

Einführen neuer Dimensionen durch die ExpertInnen selbst nicht zu verhindern (vgl.<br />

Meuser/Nagl 1997:487). Rapley hingegen meint, dass es eigentlich egal sei, ob die Fragen,<br />

die aus relevanter Theorie und eigenen Überlegungen heraus entwickelt werden, vorab<br />

ausformuliert sind, oder ob man Stichwörter als Grundlage verwendet, da diese im Laufe des<br />

Projekts an die Umstände angepasst werden müssen (vgl. Rapley 2004:17f). Wichtig sei vor<br />

allem: "It involves as its most basic asking questions and following up on various things that<br />

interviewees raise and allowing them the space to talk." (Rapley 2004:25)<br />

Die Auswahl der Personen soll entsprechend den eigenen Kenntnissen über den<br />

Fachbereich und den ExpertInnen, ggf. auch über das Schneeballsystem, erfolgen (vgl.<br />

Meuser/Nagl. 1997:486). Auch Rapley (2004) meint, dass die Auswahl keiner genauen Regel<br />

folgen muss, die Praxis sei oft anders als die Theorie. "[I]nitially finding a knowledgeable<br />

informant, getting a range of views, testing emerging themes with new interviewees, and<br />

choosing interviewees to extend results" (Rapley 2004:17) - in meinem konkreten Fall bin ich<br />

auf die ExpertInnen durch Lehrveranstaltungen, Vorträge und persönliche Gespräche<br />

aufmerksam geworden. Diese persönliche Erfahrung habe ich mit meinem Wissen aus der<br />

Literaturarbeit über deren ExpertInnen-Wissen verknüpft.<br />

Laut Meuser/Nagl (1997:487) sollte die erste Anfrage schriftlich, die nächste - mit dem Ziel<br />

einen Termin zu vereinbaren - telefonisch erfolgen. Diese Vorgabe kann m. E. ohnehin als<br />

nichts anderes als ein Vorschlag verstanden werden, da <strong>von</strong> der Antwort auf die erste<br />

Anfrage der nächste Kommunikationsschritt abhängig ist. In meinem Fall verlief ein Interview<br />

inklusive Anfrage ausschließlich per Email. Im den anderen beiden Fällen verlief die gesamte<br />

Kommunikation im Vorfeld einschließlich der Terminvereinbarung - ausgenommen das<br />

Interview selbst - per Email.<br />

36 Beide Artikel verfolgen dasselbe Ziel - jenes der besseren Beschreibung der Methode sowie die Entwicklung eines<br />

Auswertungsmodells. Ich beziehe mich hier in meinem Text auf den jüngeren Artikel, der m. E. einen besser strukturierten<br />

Überblick gibt.<br />

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