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Dekonstruktion von Zweigeschlechtlichkeit - anita.a.mörth

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TEIL 2<br />

GESCHLECHTER-DEKONSTRUKTION IN DER PÄDAGOGIK<br />

6. Konzeptuelle Vorschläge für ein dekonstruktives Verständnis <strong>von</strong> Geschlecht in<br />

pädagogischen Handlungsfeldern<br />

Im Folgenden werde ich Konzepte aus unterschiedlichen pädagogischen Handlungsfeldern<br />

vorstellen, die einen dekonstruktiven Umgang mit Geschlecht zum Ziel haben.<br />

6.1. Queere Kindheitsforschung<br />

Queere Forschungen im Kindheits- und Jugendbereich belegen, dass alternative<br />

Umgangsformen mit Geschlecht bei Kindern und Jugendlichen vorkommen. Hauptanliegen<br />

dieses Forschungsstranges ist, die Kategorien Geschlecht und Sexualität als eng miteinander<br />

verknüpft zusammen zu denken, ohne dass diese deckungsgleich sein müssen. Eine<br />

Kindheitsforschung, die Kinder als aktive IdentitätskonstrukteurInnen im Netz<br />

gesellschaftlicher Normen und nicht als unreife Erwachsene versteht, legt den Fokus auf die<br />

geschlechtliche und sexuelle Entwicklung <strong>von</strong> Kindern. Tervooren nennt einige Beispiele aus<br />

bestehenden Untersuchungen, in der die Realität <strong>von</strong> Geschlechtergrenzen überschreitenden<br />

Kindern dargestellt wird (vgl. Tervooren 2004:71f).<br />

• In der Auseinandersetzung mit der heterosexuellen Norm kann es bei Mädchen im<br />

Jugendalter zu Begehren und Identifizierung mit anderen Mädchen kommen<br />

• Ein Aufweichen des Homosexualitätstabus unter Jungen ist zu bemerken, wenn<br />

Berührungsängste unter Jungen fallen<br />

• Mädchen können sich bereits im Vorschulalter in Geschlechterüberschreitungen<br />

versuchen<br />

Ein weiteres Beispiel, aus Tervoorens eigenen Untersuchungen<br />

• 'Passing' im Volkschulalter: ein Mädchen, das durch Verhaltensweisen und Tragen<br />

<strong>von</strong> Kleidung, die Jungen entsprechen, sowie durch Kontaktverweigerung mit<br />

anderen Mädchen, versucht als Junge durchzugehen (vgl. Tervooren 2004:73ff)<br />

Weitere Beispiele für bestehende Geschlechtergrenzenüberschreitungen bei Kindern und<br />

jungen Erwachsenen finden sich bei Hartmann (2004:17f):<br />

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