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Dekonstruktion von Zweigeschlechtlichkeit - anita.a.mörth

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6.6.1. Die Normalität in Frage stellen<br />

Die Aufgabe der Pädagogik sieht sie in diesem Zusammenhang folgendermaßen:<br />

"Zum einen vom gesellschaftlichen Interesse der sozio-kulturellen Reproduktion aus gesehen in einer eher<br />

affirmativen Funktion. Zum anderen vom Standpunkt gesellschaftsverändernder Kräfte her in einer<br />

kritischen Funktion: um ein Bewußtsein für diese Normalisierungskräfte zu entwickeln und Möglichkeiten<br />

eines herrschaftskritischen Umgangs zu eröffnen." (Hartmann 2000:258)<br />

Normalität soll in Frage gestellt werden und durch dieses Aufbrechen <strong>von</strong> engen<br />

normierenden und normalisierenden Konzepten sollen Möglichkeiten für eine befreite<br />

Entwicklung ermöglicht werden.<br />

6.7. Diversity in der Pädagogik<br />

Diversity meint Verschiedenheit als "Stärke, Chance und Potential" (Thiemann/Kugler<br />

2004:153). Dieses Konzept greift Vielfalt auf und macht diese als Bereicherung sichtbar und<br />

erfahrbar. In pädagogischen Kontexten versteht man unter Diversity<br />

- die "Förderung gegenseitiger Anerkennung" (Thiemann/Kugler 2004:153) - v. a. im<br />

Kontext unterschiedlicher Ethnizitäten und<br />

- die "zunehmende Pluralisierung <strong>von</strong> Familienformen und Lebensweisen"<br />

(Thiemann/Kugler 2004:153).<br />

Zwar gibt es kein einheitliches Konzept <strong>von</strong> Diversity, wann immer es jedoch zum Einsatz<br />

kommt, liegt der Fokus darauf, Verschiedenheit als Realität sichtbar zu machen und als<br />

bereichernd hervorzuheben (vgl. Thiemann/Kugler 2004:155).<br />

Diversity kommt aus dem wirtschaftlich-unternehmerischen Bereich, wo Unterschiede<br />

zwischen den MitarbeiterInnen für den Gewinn des Betriebes nutzbar gemacht werden<br />

sollen. Quasi Unterschiedlichkeit als Kapital. Auch hier geht es um Akzeptanz und um<br />

Vermeidung <strong>von</strong> Diskriminierung als Grundidee, in diesem Zusammenhang steht jedoch die<br />

optimale Ausnutzung <strong>von</strong> Humankapital im Vordergrund. Dieser - in einem humanistischen<br />

Weltverständnis - negative Aspekt verbleibt aber im wirtschaftlichen Kontext und kommt in<br />

pädagogischen Handlungsfeldern nicht vor. Im Folgenden stelle ich drei <strong>von</strong><br />

Thiemann/Kugler genannte Praxisbeispiele angewendeter Diversity dar.<br />

6.7.1. Lesbisch-schwule Aufklärungs- und Bildungsprojekte<br />

Lesbisch-schwule Aufklärungs- und Bildungsprojekte in Deutschland sollen sexuelle Vielfalt<br />

und Identität sichtbar machen - in mehrstündigen Veranstaltungen arbeiten Lesben, Schwule<br />

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