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Dekonstruktion von Zweigeschlechtlichkeit - anita.a.mörth

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4.3. Zusammenfassung<br />

Queer Theory beforscht Gender in Verknüpung mit Sexualität und kritisiert vornehmlich<br />

durch dekonstruktive Analysen Heteronormatvität: Heterosexualität als<br />

Zwangsheterosexualität basierend auf der Norm der <strong>Zweigeschlechtlichkeit</strong>. Die<br />

Denaturalisierung des normativen Systems Heterosexualität als zentrales<br />

Organisationselement unserer westlichen Gesellschaft stellt das Hauptanliegen dar. Dies wird<br />

u. a. durch folgende Strategien angestrebt: durch das Sichtbarmachen und Aufzeigen <strong>von</strong><br />

(Macht)mechanismen im Spannungsfeld <strong>von</strong> geschlechtlichem, sexuellem Individuum und<br />

Gesellschaft; das Aufdecken des Zusammenhangs zwischen <strong>Zweigeschlechtlichkeit</strong> und<br />

Heterosexualität; das Aufzeigen <strong>von</strong> Brüchen; die <strong>Dekonstruktion</strong> <strong>von</strong> Geschlechtsidentiät als<br />

fix gegebener, unveränderlicher Konstruktion und die Dethematisierung <strong>von</strong> Geschlecht, um<br />

ihm seine Bedeutsamkeit zu nehmen.<br />

5. Handlungsmöglichkeiten - Queere Alternativen<br />

"[I]t is important not only to understand how the terms of gender are instituted, naturalized, and<br />

established as presuppositional but to trace the moments where the binary system of gender is disputed<br />

and challenged, where the coherence of the categories are put into question, and where the very social life<br />

of gender turns out to be malleable and transformable." (Butler 2004:216)<br />

Ein Überstülpen aktueller Begrifflichkeiten und Konzepte auf die Vergangenheit lässt diese als<br />

immer schon gültig und da gewesen erscheinen. Erst eine historische Analyse lässt uns<br />

erkennen, dass zu jeweils anderen Zeiten andere Begriffe und Konzepte gültig sind. Aus<br />

deren so sichtbar werdenden Entstehungsgeschichte wird deren Veränderbarkeit erkennbar.<br />

Eine solche Analyse stellt auch die Installierung sich ausschließender dualistischer Kategorien<br />

als etwas Gewordenes und somit als veränderbar heraus. Zudem muss Geschlecht in dem<br />

engmaschigen Netz sozialer, institutioneller Machtmechanismen sowie in der Verschränkung<br />

mit anderen hierarchisierenden Kategorien betrachtet und analysiert werden um die<br />

Komplexität seines Wirk- und Machtfeldes darstellen zu können.<br />

In den folgenden Kapiteln werde ich alternative Handlungs- und Subjektmöglichkeiten, die in<br />

queer-theoretischen Zusammenhängen entwickelt wurden, vorstellen.<br />

5.1. Deviante Subjekte - Das Handeln aus 'Off-Spaces'<br />

Elemente eines Systems, die nicht in die Ideologie des Systems hineinpassen, werden<br />

üblicherweise als Abweichung, als Abnormalität bezeichnet und dienen der Verfestigung des<br />

Systems. Wie oben ausgeführt, ist ein Aspekt des analytisches Instrumentariums<br />

'<strong>Dekonstruktion</strong>', also eine Möglichkeit das herrschende regulative System zu unterlaufen,<br />

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