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Dekonstruktion von Zweigeschlechtlichkeit - anita.a.mörth

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"Berücksichtigung sexueller Vielfalt und vielfältiger Lebensweisen in der Pädagogik durch qualifizierte<br />

Bildungsangebote. Sie drückt sich aus in einer Erweiterung des pädagogischen Selbstverständnisses <strong>von</strong><br />

einer unbewusst heterosexuell dominierten Pädagogik hin zu einer Lebensformenpädagogik, die offen für<br />

verschiedene Lebensweisen ist und diese gleichberechtigt behandelt." (Thiemann/Kugler 2004:162)<br />

6.7.3. Diversity im Kindergarten<br />

Thiemann/Kugler stellen an Hand eines Konzepts einer Tageskinderstätte eine Möglichkeit<br />

vor, wie bereits Kinder im Kindergartenalter lernen können, mit Vorurteilen kritisch<br />

umzugehen. "Das Konzept <strong>von</strong> KINDERWELTEN bemüht sich um den gleichberechtigten<br />

Einbezug verschiedener Identitätsmerkmale in die pädagogische Arbeit in<br />

Kindertageseinrichtungen." (Thiemann/Kugler 2004:162f) Der Entwicklung des Konzepts ging<br />

die Fragestellung voraus, wie eine Kindertageseinrichtung in einer<br />

Einwanderungsgesellschaft beschaffen sein sollte. "Zielsetzung <strong>von</strong> KINDERWELTEN ist es,<br />

Kinder und ihre Familienkulturen in ihrer Vielfalt willkommen zu heißen und anzuerkennen."<br />

(Thiemann/Kugler 2004:163) Grundlage dieses Konzepts ist auch der Diversity-Ansatz - das<br />

Wertschätzen <strong>von</strong> Unterschieden - sowie der Anit-Bias-Ansatz, der auf das Verlernen <strong>von</strong><br />

Vorurteilen abzielt. Durch individuelle und institutionelle Veränderungen soll Vielfalt als<br />

Bereicherung anerkannt werden (vgl. Thiemann/Kugler 2004:158).<br />

Vier so genannte Anti-Bias-Ziele liegen dem Konzept zugrunde (vgl. Thiemann/Kugler<br />

2004:163f):<br />

1) Ein Kind soll sich in der Tagesstätte wieder erkennen und das Gefühl haben, dass<br />

auch seine Familie willkommen ist. Kinder sollen auf ihre Familienkultur angesprochen<br />

und mit dieser angenommen werden: Methoden und räumliche Gegebenheiten sollen<br />

dementsprechend gestaltet werden.<br />

2) Es soll Raum dafür geben, angenehme Erfahrungen mit Menschen zu machen, die<br />

anders sind. Unterschiede sollen thematisiert werden, damit ein souveräner Umgang<br />

mit Unterschieden erlernt und Empathie entwickelt werden kann. Den Ausgangspunkt<br />

stellt die Verschiedenheit innerhalb der eigenen Gruppe dar. Der erlernte Umgang mit<br />

Verschiedenheit kann dann auf Familienkulturen und Lebensstile ausgeweitet werden.<br />

Wichtig ist, zuerst Gemeinsamkeiten zu schaffen und erst dann Unterschiede zu<br />

thematisieren, damit nicht unbewusst Normen vermittelt werden.<br />

3) Kritisches Denken über Vorurteile und Gespräche darüber, was fair und was unfair ist,<br />

sollen angeregt werden. Kinder sollen lernen, das eigene verletzt/ausgegrenzt<br />

werden zu artikulieren und dies soll vom pädagogischen Personal ernst genommen,<br />

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