2. Material und Methoden - ArchiMeD
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3.3.1 Herstellung einer Chondrosarkom-SAGE-Bank<br />
ERGEBNISSE<br />
Zur Etablierung der Methode wurde einfach zu isolierende <strong>und</strong> in großen Mengen verfügbare<br />
RNA einer Chondrosarkom-Zell-Linie (ATCC Nummer HTB-94) verwendet. Chondro-<br />
sarkome (Knorpelsarkom) sind neben Osteosarkomen die zweithäufigst vorkommenden<br />
malignen Knochentumore, die sich aus embryonalen oder ausgereiftem knorpeligem Gewebe<br />
entwickelt (Pschyrembel, 1994). Die Herstellung der SAGE-Bank diente neben der<br />
Etablierung der Methode auch der Charakterisierung der Zell-Linie, die als Referenz für das<br />
durchgeführte Knorpel-EST-Projekt herangezogen werden kann.<br />
Aus 540 µg Gesamt-RNA wurde mit Hilfe des Oligotex-mRNA-Kits (Qiagen, Hilden) 5,8 µg<br />
mRNA isoliert, die als Ausgangsmaterial für eine cDNA-Synthese diente. Mit Hilfe von<br />
biotinyliertem Oligo-d(T)-Primer konnten 3,4 µg doppelsträngige, biotinylierte cDNA<br />
hergestellt werden. Nach Restriktion mit NlaIII wurde der Ansatz halbiert <strong>und</strong> es erfolgte die<br />
Kopplung der am meisten 3´-gelegenen Restriktionsfragmente über die biotinylierte oligo-dT-<br />
Sequenz an magnetische Streptavidin-Kügelchen. Durch Bindung der Streptavidin-Kügelchen<br />
an den magnetischen Partikeltrenner (Dynal, Oslo, Norwegen) konnten die am meisten 3´-<br />
gelegenen Restriktionsfragmente von den 5´-Bereich jedes Transkript abgetrennt werden.<br />
Sofort im Anschluss erfolgte die Ligation des doppelsträngigen Linker an das 3´-gelegene<br />
Fragment. Die Herstellung der doppelsträngigen Linker erfolgte aus einzelsträngigen<br />
Oligonukleotiden <strong>und</strong> ist unter <strong>2.</strong>11.4 genau beschrieben. Die Linkersequenz ist so<br />
konstruiert, dass eine Typ-II-Restriktionserkennungssequenz innerhalb des Linkers liegt.<br />
Durch Restriktion mit dem Typ-II-Restriktionsenzym BsmFI wird der Linker einschließlich<br />
10-11 Bp der cDNA abgeschnitten. Die „Linker/Tag“-Konstrukte können von den an den<br />
magnetischen Partikeltrenner gekoppelten 3´-Fragmenten einfach getrennt <strong>und</strong> weiter<br />
bearbeitet werden. Vor der Ligation der „Tags“ wurden die durch die BsmFI-Restriktion<br />
entstandenen überstehenden Enden mit Klenow-Enzym aufgefüllt. Die Ligation der<br />
„Linker/Tag“-Fragmente über die Linkerenden sollte durch eine Modifikation der Linker an<br />
ihren 3´-Enden verhindert werden. Der Ligationsansatz stellt dann das Template für die<br />
anschließende PCR-Reaktion dar.<br />
Nach Amplifikation der „Ditags“ mit Linker-spezifischen Primern war eine 102 Bp-Bande,<br />
bestehend aus zwei Linkern (≈ 40 Bp) <strong>und</strong> einem „Ditag“ (≈ 22 Bp), zu erwarten. Wie in Abb.<br />
35A dargestellt konnte mit einer 1/50 Verdünnung der ligierten „Tags“ als Template in der<br />
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