2. Material und Methoden - ArchiMeD
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DISKUSSION<br />
Die Tatsache, dass Kollagen Typ II <strong>und</strong> weitere knorpelspezifische extrazelluläre<br />
Matrixproteine wie Osteonektin, ”Cartilage oligomeric matrix protein” (COMP) oder<br />
”Cartilage Link Protein” nachgewiesen werden konnten, zeigt, dass die cDNA-Bank das<br />
spezifische Expressionsmuster von Knorpel wiederspiegelt. Wesentliche Merkmale einiger<br />
Bestandteile der extrazellulären Matrix werden im Folgenden kurz erläutert. Kollagen Typ II<br />
macht mehr als 50% der extrazellulären Knorpelmatrix aus <strong>und</strong> ist somit der wichtigste<br />
Faserbestandteil des hyalinen Knorpels (M<strong>und</strong>los, 1994). Mittlerweile sind 10 verschiedene<br />
humane Erkrankungen beschrieben, die entweder zu COL2A1 gekoppelt gef<strong>und</strong>en wurden<br />
bzw. vollständig oder teilweise auf COL2A1-Genmutationen zurückzuführen sind (Spranger<br />
et al., 1994). Osteonektin (SPARC) ist eine der häufigsten nicht-kollagenen<br />
Matrixbestandteile <strong>und</strong> stellt ungefähr 2,5% der gesamten extrazellulären Matrix dar. Die<br />
Expression von Osteonektin konnte in verschiedenen Zonen der Wachstumsfuge, aber auch in<br />
weiteren Geweben (fetale Haut, Gefäße, Hoden, Ovarien, Nebenniere) nachgewiesen werden<br />
(M<strong>und</strong>los, 1994). Wahrscheinlich übernimmt Osteonektin in den verschiedenen Geweben<br />
unterschiedliche Funktionen <strong>und</strong> ist aufgr<strong>und</strong> der Fähigkeit, Calzium zu binden, im Knorpel<br />
an der Regulation der Mineralisierung beteiligt (M<strong>und</strong>los, 1994). ”Cartilage oligomeric matrix<br />
protein” (COMP) ist ein weiterer nicht-kollagener Bestandteil der Knorpelmatrix. Das Protein<br />
besteht aus fünf identischen Glykoprotein-Untereinheiten, wobei jede Untereinheit EGF-<br />
ähnliche <strong>und</strong> Calzium-bindende (Thrombospondin-ähnliche) Domänen besitzt. Verschiedene<br />
Arbeitsgruppen konnten Mutationen als Ursache der autosomal dominanten<br />
Osteochondrodysplasien Pseudoachondroplasie (OMIM: 177170) <strong>und</strong> multiplen epiphysären<br />
Dysplasie (MED) (OMIM: 132400) innerhalb des COMP-Gens nachweisen (Hecht et al.,<br />
1995; Briggs et al., 1995). Es handelt sich bei den Erkrankungen um dysproportionierte<br />
Kleinwuchssyndrome mit unterschiedlich starker Ausprägung. ”Cartilage link protein” 1<br />
(CRTL1) schließlich ist eine andere extrazelluläre Matrixkompontente des Knorpels. Das<br />
Protein interagiert mit Proteoglykan bzw. Hyaluronsäure <strong>und</strong> trägt so zu Stabilität <strong>und</strong><br />
Dehnbarkeit von Knorpel bei. CRTL1 besteht aus einer NH2-terminalen Immunglobulin-<br />
ähnlichen Domäne <strong>und</strong> zwei sich wiederholenden Domänen, die an der Interaktion mit<br />
Hyaluronsäure beteiligt sind. Durch RNA-in situ-Hybridisierung konnte die bevorzugte<br />
Expression von CRTL1 im Knorpel nachgewiesen werden. Sie ist bezüglich der Intensität <strong>und</strong><br />
Verteilung mit der Expression von Aggrecan zu vergleichen (M<strong>und</strong>los, 1994). CRTL1<br />
”knock-out” Mäuse zeigen Defekte bei der Knorpelentwicklung <strong>und</strong> eine verzögerte<br />
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