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2. Material und Methoden - ArchiMeD

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EINLEITUNG<br />

Genen der SHH-Genkaskade für verschiedene Skelettfehlbildungen verantwortlich sind.<br />

Mutationen im GLI3-Gen konnten als Ursache der Greig-Cephalopolysyndaktylie, des<br />

Pallister-Hall Syndroms <strong>und</strong> der Postaxialen Polydaktylie Typ A nachgewiesen werden<br />

(Vortkamp et al., 1991; Kang et al., 1997; Radhakrishna et al., 1997). Ein weiteres Beispiel<br />

stellt die Synpolydaktylie dar, die durch Mutationen im HOXD13-Gen verursacht wird<br />

(Muragaki et al., 1996).<br />

Störungen der Zellproliferation <strong>und</strong> -differenzierung sowie Defekte der Zellfunktion, die eine<br />

generelle Störung des Skelettsystems als Gewebe bedeuten, werden als Dysplasien bezeichnet.<br />

(Spranger, 1997). Hervorgerufen werden diese Dysplasien oft durch bereits pränatal wirksame<br />

dominante Genmutationen, die zu fehlerhafter Produktion bzw. Verarbeitung von<br />

Bestandteilen der Extrazellulärmatrix führen. Es handelt sich hierbei um Defekte des Knorpel-<br />

/Knochengewebes, die schon bei Geburt manifest sind, wobei dann auch die postnatale<br />

Entwicklung des Skelettsystems gestört bleibt. Als Beispiele für die Defekte der Zellfunktion<br />

sind die sogenannten Kollagenopathien zu nennen, die durch Mutationen in den Kollagen-<br />

Genen Typ I, II, III, IX, X <strong>und</strong> XI verursacht werden. Bei Defekten des Typ I- als auch des<br />

Typ II-Gens verursachen verschiedene Mutationen ein sehr breites Spektrum an<br />

Erkrankungen. Die Patienten können von fast normaler Statur sein, schweren<br />

dysproportionierten Minderwuchs zeigen oder so schwer betroffen sein, dass ein perinatal<br />

tödlicher Verlauf resultiert (Spranger et al., 1994). Mutationen im COMP (cartilage<br />

oligomeric matrix protein)-Gen, das für einen Matrixbestandteil noch unklarer Funktion<br />

codiert, verursachen die Krankheitsbilder der Pseudoachondroplasie <strong>und</strong> Multiplen<br />

Epiphysären Dysplasie (Briggs et al., 1995). Als Beispiel für Störungen im<br />

Substratstoffwechsel können Defekte des DTDST (diastrophic dysplasia sulfate transporter)<br />

Gens genannt werden. DTDST-Mutationen führen zur einem pathologischen<br />

Sulfatstoffwechsel, dessen Auswirkung u.a. das autosomal rezessiv vererbte Krankheitsbild<br />

der Diastrophen Dysplasie sein kann (Hästbacka et al., 1994).<br />

Als bekannteste Störung von Zellproliferation <strong>und</strong> Zelldifferenzierung ist die Achondroplasie<br />

zu nennen (Spranger, 1997). So konnten Mutationen im Fibroblasten-Wachstumsfaktor-<br />

Rezeptor 3 (FGFR3)-Gen als Ursache der Achondroplasie, der am häufigsten vorkommenden<br />

Skelettdysplasie des Menschen, bei der thanatophoren Dysplasie <strong>und</strong> bei der<br />

Hypochondroplasie gef<strong>und</strong>en werden (Shiang et al., 1994; Tavormina et al., 1995; Bellus et<br />

al., 1995). Funktionell agiert FGFR3 als negativer Regulator des Knochenwachstums. Fgfr3-<br />

„knock-out“ Mäuse sind im Vergleich zu normalen Wildtyp-Mäusen deutlich größer (Deng et<br />

al., 1996; Colvin et al., 1996). Transfektionsexperimente mit spezifischen ACH- <strong>und</strong> TD-<br />

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