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2. Material und Methoden - ArchiMeD

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5. Zusammenfassung<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Die Skelettentwicklung wird von zahlreichen genetischen Faktoren gesteuert, die bei<br />

Fehlfunktion Ursache unterschiedlichster Erkrankungen des Knorpel-/Knochengewebes sein<br />

können. Die Untersuchung von bekannten Kandidatengenen (FGFR3) sowie der Versuch der<br />

Identifizierung <strong>und</strong> Charakterisierung neuer Kandidatengene, ist Inhalt der vorliegenden<br />

Arbeit.<br />

Das humane FGFR3-Gen stellt ein bekanntes Kandidatengen dar, das bei Veränderungen zu<br />

einem Spektrum an Erkrankungen führt, das nicht lebensfähige Skelettentwicklungsstörungen,<br />

schwere <strong>und</strong> leichte dysproportionierte Kleinwuchsformen, nicht-syndromatische Kranio-<br />

synostosen sowie Tumorerkrankungen umfasst. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit konnte<br />

die vollständige genomische Struktur des FGFR3-Gens aufgeklärt wurde. Hierdurch konnte<br />

ein Set von Primern generiert werden, mit dem die genomische Mutationsanalyse des<br />

kompletten FGFR3-Gens bei Patienten ohne Veränderungen in den bekannten Mutations-„hot<br />

spots“ möglich war. Die Anwendung dieser umfassenden FGFR3-Diagnostik erbrachte den<br />

ersten Nachweis einer HCH-Mutation bei einer Patientin mit Hypochondroplasie (HCH) in<br />

der extrazellulären Domäne des FGFR3-Gens. Durch Computer-simulierte Strukturanalyse<br />

konnte gezeigt werden, dass die Sek<strong>und</strong>är- bzw. Tertiärstruktur dieses FGF-Rezeptors durch<br />

die Mutation mit großer Wahrscheinlichkeit nicht krankheitsverursachend verändert wird. Die<br />

Mutation betrifft jedoch eine mögliche funktionell wichtige N-Glykosylierungsstelle des<br />

Rezeptors, was den phänotypischen Effekt der Mutation erklären könnte.<br />

In der vorliegenden Arbeit wurde außerdem das Expressionsmuster der zwei bekannten<br />

Spleißvarianten (IIIb <strong>und</strong> IIIc) des Ffgfr3-Gens zum ersten Mal detailliert untersucht. Anhand<br />

von Mausschnitten unterschiedlicher Entwicklungsstadien konnte nachgewiesen werden, dass<br />

die IIIc-Variante bei der Maus in erster Linie in Knorpel-/Knochengewebe exprimiert wird,<br />

während sich die IIIb-Variante ausschließlich auf epitheliale Strukturen beschränkt. Dieses<br />

Ergebnis war im Hinblick auf den Nachweis der Überexpression der FGFR3-IIIb-Variante in<br />

epithelialen Tumoren (Cervix- <strong>und</strong> Blasenkarzinom) <strong>und</strong> der Identifizierung spezifischer<br />

FGFR3 Mutationen in diesen Tumoren von besonderem Interesse.<br />

Zur Evaluierung systematischer Ansätze zur Isolation neuer knorpelspezifischer Gene wurden<br />

in einer ersten umfassenden Serie - ausgehend von einer humanen fetalen Chondrozyten-<br />

cDNA-Bank - die Möglichkeiten eines Knorpel-/Knochen-EST-Projekts untersucht <strong>und</strong><br />

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