2. Material und Methoden - ArchiMeD
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DISKUSSION<br />
müssten durchgeführt werden, um die genaue Funktion dieser pyrimidinreichen Sequenz zu<br />
ermitteln.<br />
Durch die Aufklärung der genomischen Struktur des humanen FGFR3-Gens <strong>und</strong> die<br />
vergleichende Untersuchung mit dem murinen Fgfr3-Gen konnten somit Erkenntnisse<br />
gewonnen werden, die bei der weiteren Aufklärung der Genfunktion <strong>und</strong> Genregulation<br />
hilfreich sind.<br />
4.1.3 Klinisches Spektrum der FGFR3-Defekte <strong>und</strong> ihre molekulare Ursache<br />
Molekulargenetische Untersuchungen aus den vergangenen Jahren zeigten, dass die<br />
Achondroplasie (ACH), die Hypochondroplasie (HCH) sowie die Thanatophore Dysplasie<br />
(TD), die aufgr<strong>und</strong> radiologischer Bef<strong>und</strong>e als sogenannte Achondroplasie-Skelett-<br />
dysplasiefamilie zusammengefasst wurden, durch Mutationen im FGFR3-Gen hervorgerufen<br />
werden (Shiang et al., 1994; Rousseau et al., 1994; Superti-Furga et al., 1995; Bellus et al.,<br />
1995A <strong>und</strong> B; Tavormina et al., 1995). Die Achondroplasie ist die häufigste<br />
Osteochondrodysplasie, sie kommt mit einer Frequenz von 1:15000 vor. Sie wird autosomal-<br />
dominant vererbt <strong>und</strong> ist im wesentlichen charakterisiert durch dysproportionierten<br />
Kleinwuchs mit rhizomel verkürzten Extremitäten, Makrozephalie mit Hypoplasie des<br />
Mittelgesichts. Die Finger sind kurz, häufig findet man einen vergrößerten Abstand zwischen<br />
dem 3. <strong>und</strong> dem 4. Finger (”Dreizackhand”). Die Endgröße liegt um 131 cm (118-143 cm) bei<br />
Männern <strong>und</strong> 125 cm (112-138 cm) bei Frauen. Im Gegensatz zur Achondroplasie ist die<br />
Diffenzialdiagnose der ebenfalls dominant vererbten Hypochondroplasie schwierig.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich haben HCH-Patienten einen ähnlichen Phänotyp wie ACH-Patienten, die<br />
Erwachsenengröße ist etwas größer <strong>und</strong> liegt zwischen 132 <strong>und</strong> 147 cm. Die typische<br />
Dysproportionierung ist oft nur angedeutet <strong>und</strong> der Minderwuchs wird meist erst im<br />
Kindesalter manifest. Die Häufigkeit der Hypochondroplasie ist aufgr<strong>und</strong> der schwierigen<br />
Abgrenzung u. a. vom konstitutionellen Kleinwuchs nur schwer abzuschätzen. Im Gegensatz<br />
hierzu ist die letale Thanatophore Dysplasie schon vor bzw. bei der Geburt aufgr<strong>und</strong><br />
schwerem dysproportioniertem Kleinwuchs mit ausgeprägtem Makrozephalus <strong>und</strong> eventuell<br />
Kleeblattschädel erkennbar. Die Patienten haben einen schmalen Thorax mit stark verkürzten<br />
Rippen, sie sterben aufgr<strong>und</strong> respiratorischer Insuffizienz meist unmittelbar nach der Geburt.<br />
Eine Unterteilung in TD-Typ I bzw. -Typ II erfolgt aufgr<strong>und</strong> der Form der Femora. Der Typ I<br />
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