2. Material und Methoden - ArchiMeD
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ESTs ohne Homologie<br />
DISKUSSION<br />
In Kategorie (4) sind ESTs ohne Homologie zu Sequenzen der Datenbanken<br />
zusammengefasst. Es handelt sich um wahrscheinlich neue Gene. Nur zwei Klone (Efc72 <strong>und</strong><br />
Efc173) besitzen einen offenen Leserahmen, eine durchgeführte Motivanalyse führte jedoch<br />
zu keinem Ergebnis. Bei den übrigen EST-Klonen handelt es sich möglicherweise um<br />
Sequenzabschnitte, die im 3´ untranslatierten Bereich der entsprechenden Gene liegen. Durch<br />
Homologievergleich gegen die htgs-Datenbank konnten vier EST-Klone bestimmten<br />
Chromosomen zugeordnet werden, jedoch ohne Angabe über die genaue Lokalisation auf dem<br />
entsprechenden Chromosom, so dass keine Aussagen über mögliche gekoppelte Erkrankungen<br />
gemacht werden kann. Weitere experimentelle Untersuchungen dieser ESTs mit dem Ziel, die<br />
Sequenzinformation zu erweitern <strong>und</strong> die gewebe- bzw. entwicklungsspezifische Expression<br />
zu ermitteln, sind nötig, um die Bedeutung dieser Gene während der Knorpelentwicklung<br />
abschätzen zu können.<br />
4.3.2 Gesamtbewertung der durchgeführten Sequenzierungen<br />
Ein Vergleich des erhaltenen Expressionsmuster der Gene mit bekannter Funktion ist seit<br />
März 2000 möglich. Ein EST-Projekt ausgehend von humanem Knorpel wurde auf dem 46.<br />
jährlichen Treffen der ”Orthopaetic Research Society” (1<strong>2.</strong>-15. März 2000, Orlando, Fl, USA)<br />
vorgestellt. In diesem Projekt wurde aus humanem, fetalem Knorpel (Oberschenkel, 8-12<br />
Schwangerschaftswoche) eine cDNA-Bibliothek hergestellt <strong>und</strong> 3632 ESTs sequenziert.<br />
Davon zeigten 58% Homologien zu bekannten Genen, 19% zu ESTs, 5% zu DNA-Sequenzen<br />
<strong>und</strong> 7% zu repetitiven Sequenzen. 11% der untersuchten Gene zeigten keine Homologie <strong>und</strong><br />
stellen wahrscheinlich neue Gene dar. Der Vergleich der prozentualen Verteilung der<br />
unterschiedlichen funktionellen Klassen mit den hier beschriebenen Ergebnissen zeigt<br />
deutliche Übereinstimmungen.<br />
Die Generierung <strong>und</strong> Auswertung von 253 EST-Sequenzen bestätigte die Eignung der cDNA-<br />
Bank zur Isolierung neuer, möglicherweise knorpelspezifischer Gene. Neben einer Vielzahl<br />
bekannter Gene konnten 4,5% neue Gene isoliert werden. Des Weiteren zeigten 10% der<br />
isolierten Klone Homologie zu noch nicht weiter charakterisierten EST-Sequenzen. Die hier<br />
beschriebenen Ergebnisse stellen die Gr<strong>und</strong>lage für ein vom DHGP gefördertem Knorpel-<br />
EST-Projekt dar, welches eine umfassende Sequenzierung beinhaltet, woran sich ein<br />
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