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2. Material und Methoden - ArchiMeD

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DISKUSSION<br />

sowie Rezeptoren mit zwei oder drei Immunglobulin-ähnlichen Domänen. Im Fall von<br />

FGFR3 sind bis jetzt lediglich zwei unterschiedliche Varianten bekannt, die sich in der C-<br />

terminalen Hälfte der Immunglobulin-ähnlichen Domäne 3 unterscheiden (Murgue et al.,<br />

1994). Wie bei FGFR1 <strong>und</strong> FGFR2, bei denen diese Varianten ebenfalls bekannt sind, ändert<br />

sich hierdurch die Ligandenspezifität. Während die wesentlich häufiger vorkommende IIIc-<br />

Variante verschiedene Liganden binden kann (FGF1, FGF2, FGF4), ist die IIIb-Form durch<br />

eine sehr restringierte Bindung (FGF1) ausgezeichnet. Die FGFR3 IIIb-Variante hat<br />

wahrscheinlich die am stärksten eingeschränkte Liganden-Bindungseigenschaft von allen vier<br />

bekannten FGFRs (Chellaiah et al., 1994). Um die entwicklungsbiologische Relevanz der<br />

zwei verschiedenen FGFR3-Varianten zu untersuchen <strong>und</strong> mögliche Hinweise auf ein<br />

krankheitsrelevantes Expressionsmuster zu erhalten, wurde das Expressionmuster der beiden<br />

FGFR3-Varianten während der Mausentwicklung untersucht.<br />

Mit Hilfe von Exon IIIb- bzw. IIIc-spezifischen Oligonukleotiden wurden in situ-<br />

Hybridisierungsexperimente der zwei verschiedenen Formen während unterschiedlicher<br />

Phasen der murinen Entwicklung (E12, E14 <strong>und</strong> E20) durchgeführt. Eine Kreuzhybridisierung<br />

der zwei Fgfr3-spezifischen Sonden mit dem Fgfr2-Gen konnte aufgr<strong>und</strong> geringer Homologie<br />

(51% bzw. 57%) ausgeschlossen werden.<br />

Die Experimente zeigten, dass sich die beiden Formen in ihrem Expressionsmuster deutlich<br />

unterscheiden. Die wesentlich häufigere IIIc-Form wird stärker <strong>und</strong> früher im sich<br />

entwickelnden Skelett <strong>und</strong> im zentralen Nervensystem exprimiert, wohingegen die IIIb-<br />

Variante ausschließlich in epithelialen Strukturen nachweisbar war. Die Expression war hier<br />

vor allem in epithelialen Strukturen des Gastrointestinaltrakts, der Bronchien, dem<br />

Blasenepithel <strong>und</strong> in den epithelialen Zellschichten der Epidermis nachweisbar.<br />

Die gewonnenen Erkenntnisse stehen im Einklang mit bereits bekannten Ergebnissen<br />

bezüglich der Expression von FGFR1 <strong>und</strong> FGFR2 bzw. ihrer entsprechenden IIIb- <strong>und</strong> IIIc-<br />

Varianten. So wird die FGFR2-IIIb-Variante auch in erster Linie in epithelialen Strukturen<br />

exprimiert.<br />

Wie bereits unter 4.1.3 beschrieben, konnte auch bei Patienten mit Crouzon-Syndrom <strong>und</strong><br />

Acanthosis nigricans eine Mutation im FGFR3-Gen nachgewiesen werden. Gerade die<br />

genauere Untersuchung der in der Haut exprimierten FGFR3-IIIb Variante könnte die<br />

Krankheitsentstehung <strong>und</strong> die funktionelle Bedeutung dieser Spleißform weiter aufklären<br />

helfen.<br />

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