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2. Material und Methoden - ArchiMeD

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EINLEITUNG<br />

polarisierender Aktivität <strong>und</strong> der apikalen Ektodermleiste gibt es einen positiven<br />

Rückkopplungsmechanismus. So wurde gezeigt, dass Fgf4 die Shh-Expression im posterioren<br />

Mesenchym aufrecht erhält <strong>und</strong> die Shh-Expression wiederum die Fgf4-Expression in der<br />

apikalen Ektodermleiste induziert (Laufer et al., 1994; Niswander et al., 1994). Weitere<br />

Faktoren, die an den Wechselwirkungen zwischen AER <strong>und</strong> ZPA beteiligt sind, stellen die<br />

sogenannten Gli-Zinkfingerproteine <strong>und</strong> die Wachstumsfaktoren BMP-2 <strong>und</strong> BMP-4 dar. Gli-<br />

Zinkfingerproteine sind für die Aktivierung von hedgehog-Zielgenen erforderlich, zu denen<br />

die BMPs zu zählen sind. Ihre transkriptionelle Induktion durch Shh bewirkt, dass die BMPs<br />

einen Konzentrationsgradienten entlang der Wachstumszone bilden. Auch Retinsäure liegt in<br />

posterioren Regionen in erhöhter Konzentration vor. Retinsäure regt die sonic hedgehog-<br />

Expression an (Riddle et al., 1993). Retinsäure ist möglicherweise für die Einleitung der<br />

Knospenbildung erforderlich, da eine Hemmung der Retinsäuresynthese das Auswachsen der<br />

Gliedmaßenknospe verhindert. Schließlich ist die Gruppe der Homöobox (HOX)-Gene zu<br />

nennen, die u. a. die proximodistale Entwicklung der Gliedmaßen festlegen.<br />

Durch Untersuchungen an verschiedenen Mausmutanten konnten Gene gef<strong>und</strong>en werden,<br />

welche die Entwicklung der dorsal-ventralen Achse in Wirbeltiergliedmaßen steuern. Wnt-7a,<br />

ein sezerniertes Signalprotein aus der Wnt-Familie, ist eines davon. Das Gen Wnt-7a wird im<br />

dorsalen Ektoderm exprimiert. Eine wesentliche Funktion von Wnt-7a besteht darin, die<br />

Expression des LIM-Homöobox-Gens Lmx1b im angrenzenden Mesoderm zu induzieren<br />

(Abb. 2B). Dieses Gen codiert für einen Transkriptionsfaktor, der im Mesoderm ein dorsales<br />

Muster spezifiziert. Mutationen, die z. B. das Wnt-7a Gen inaktivieren, führen zu<br />

Extremitäten, in denen dorsale Gewebe eine ventrale Entwicklungsrichtung einschlagen (Parr<br />

<strong>und</strong> McMahon, 1995). Es entsteht eine spiegelsymmetrische, beidseitig ventral gestaltete<br />

Extremität. Die Expression des Gens engrailed ist für das ventrale Ektoderm charakteristisch<br />

(Abb. 2B). Wird engrailed ausgeschaltet, kommt es zu einer doppelt dorsalen Extremität<br />

(Loomis et al., 1996).<br />

In Abb. 2A-C sind die wichtigsten Gene, die an der Ausbildung der drei Entwicklungsachsen<br />

beteiligt sind, <strong>und</strong> deren Wechselwirkungen schematisch dargestellt (Übersichtsartikel:<br />

Tickle, 1996; Schwabe et al., 1998). Es handelt sich um ein vorläufiges, stark vereinfachtes<br />

Modell. Eine übergeordnete Regulationseinheit aller drei Entwicklungsachsen ist nicht<br />

bekannt. Jedoch ist davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren weitere essentielle Gene<br />

der Musterbildung entdeckt werden.<br />

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