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2. Material und Methoden - ArchiMeD

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DISKUSSION<br />

Bertolotti et al., 1996), die mehrere RRM-Domänen besitzen, sowohl einzel- als auch<br />

doppelsträngige DNA binden kann. Somit stellt MINT ein neues Mitglied einer<br />

expandierenden Familie von Transkriptionsfaktoren dar, deren Einfluss über die RRM-<br />

Domäne durch Interaktion mit einzel- <strong>und</strong> doppelsträngiger DNA vermittelt wird.<br />

Die funktionelle Verbindung zwischen dem N-terminalen RRM-Fragment, dem C-terminalen<br />

Fragment mit Msx2-Bindungseigenschaften <strong>und</strong> den in der Arbeit nachgewiesenen alternativ<br />

gespleißten Varianten muss noch ermittelt werden.<br />

Msx2 ist ein Transkriptionsfaktor der bei der Osteoblastendifferenzierung eine Funktion<br />

übernimmt. Das Homööbox-Protein ist ein negativer Regulator der Osteocalcin Transkription<br />

in Osteoblasten <strong>und</strong> Odontoblasten (Newberry et al. 1997; Liu et al., 1999). Jedoch zeigten<br />

zahlreiche Untersuchungen, dass Msx2 nicht allein für die transkriptionelle Repression<br />

verantwortlich ist (Zhang et al., 1996).<br />

Ein weiterer wesentlicher Faktor der Osteoblastendifferenzierung ist Cbfa1. Das Cbfa1-<br />

„Knock-out“-Mausmodell konnte wesentlich zum Verständnis der Differenzierungsprozesse<br />

von Osteoblasten beitragen. Homozygot mutante Cbfa1-Mäuse besitzen ein korrekt<br />

ausgebildetes Skelett, was jedoch ausschließlich aus Knorpelgewebe <strong>und</strong> nicht aus<br />

Knochengewebe besteht <strong>und</strong> auf einen Mangel an Osteoblasten zurückzuführen ist (Otto et al.,<br />

1997; Komori et al., 1997).<br />

Durch einen Homologievergleich der murinen MINT-cDNA Sequenz <strong>und</strong> der eigenen<br />

ermittelten Spleißvarianten mit der htgs-Datenbank konnte das humane Gen identifiziert<br />

werden (Accession Nummer: AL034555). Der Vergleich der Sequenzen zeigt, dass sich die<br />

humane MINT-cDNA aus mindestens 24 Exons zusammensetzt <strong>und</strong> einen Bereich von mehr<br />

als 30 kBp umspannt. Der genomische Klon stammt aus der Region 1p36.11-36.33, was die in<br />

der vorliegenden Arbeit durchgeführte chromosomale Lokalisation durch FISH-Analyse<br />

bestätigt. Mit dieser Lokalisation befindet sich das humane MINT-Gen in einer<br />

chromosomalen Region, die als eine von mehreren Kandidatenregionen für Osteopenie<br />

angesehen wird (Deveto et al., 1998). Osteopenie ist die Bezeichnung für<br />

Knochenveränderungen, die durch Calciummangel infolge von Malabsorption <strong>und</strong><br />

verminderter Zufuhr hervorgerufen werden. Im hohen Alter ist die Osteopenie von der<br />

Osteoporose als Krankheit praktisch nicht zu trennen ist (Pschyrembel, 1994). Innerhalb der<br />

Region 1p36.11-36.33 konnten 14 Gene <strong>und</strong> 22 cDNA-Sequenzen identifiziert werden. Als<br />

mögliche Kandidatengene werden zur Zeit das Gen für Lysyl-Hyroxylase (PLOD) <strong>und</strong> das<br />

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