Vollversion (5.41 MB) - Forschungsjournal Soziale Bewegungen
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tSIM FORSCHUNGSJOURNAL NSB, JG. 11, HEFT 4, 1998<br />
EDITORIAL<br />
hend unterblieben. Der Autor versucht in seinem<br />
Beitrag dieses bislang unbekannte Terrain<br />
des ,Protest policing' zu erkunden und<br />
fragt, welche Einsatzphilosophien das strategisch-taktische<br />
Vorgehen der Polizei bei Protestaktionen<br />
begründen und wie ihr Handeln<br />
von den verschiedenen Protestgruppen eingeschätzt<br />
wird. Er kommt zu dem Schluß, daß<br />
polizeiliche Handlungskalküle und -Strategien<br />
auf drei interdependenten ,Schlachtfelder'<br />
bestehen müssen: strategisch-taktische Zielerreichung,<br />
Legitimität der Maßnahmen und<br />
massenmedial vermittelte Akzeptanz in der<br />
öffentlichen Meinung.<br />
des Wandels und der Wahrnehmung von Gewalt.<br />
2<br />
Exemplarisch können hierfür die Arbeiten<br />
des Hamburger Instituts für Sozialforschung<br />
angeführt werden (vgl. Sofsky 1996; Sofsky<br />
1997). Einen interessanten Überblick über abgeschlossene<br />
und laufende Projekte des Instituts<br />
findet sich im Internet unter der URL ,http:/<br />
/www.his-online.de'.<br />
Michael Hasse/Kai-Uwe Hellmann,<br />
3<br />
Für das Nachkriegsdeutschland ist dies spätestens<br />
mit dem Erscheinen der Protest-Chronik<br />
(Kraushaar 1996) eindrucksvoll belegt worden.<br />
4<br />
Zu Fragen der Mobilisierung oder der Stellvertreterproblematik<br />
vgl. <strong>Forschungsjournal</strong><br />
NSB 2/97.<br />
Bonn/Berlin.<br />
5<br />
In diesem Zusammen müßte die These, Gewalt<br />
wird in zunehmendem Maße subtiler -<br />
gleichsam vom aggressiven Kolonialismus<br />
Anmerkungen<br />
zum Mobbing im Berufsalltag -, diskutiert werden.<br />
1<br />
Hier sind verschiedene Themenkonjunktu 6<br />
Der Zusammenhang von Protest und Gewalt<br />
ren festzustellen: So z.B. die Arbeiten zum selbst ist empirisch unbestreitbar, denkt man<br />
deutschen Terrorismus der 70er und 80er Jah nur an die Bauernkriege, die Französische<br />
re (vgl. Baeyer-Katte et al. 1982; Neidhardt Revolution oder den 1. Mai in Berlin. Wann<br />
1982; Wunschik 1997) oder den umfassenden immer es zu Protest kommt, ist Gewalt nicht<br />
Versuch der Enquete-Kommission (Schwind et<br />
al. 1989; Schwind/Baumann 1990), verschiedene<br />
Facetten von Jugendprotest und -gewalt<br />
fern.<br />
zu analysieren. Aber auch in der aktuellen<br />
Diskussion werden Kinder und Jugendliche<br />
Literatur<br />
im Rahmen famiiialer Gewalt verstärkt be Baeyer-Katte, Wandal'Ciaessens, Dieter/Feger,<br />
forscht (Bründel/Hurrelmann 1994; Eckert Hubert/Neidhardt, Friedhelm 1982: Gruppen<br />
1995; Lamnek 1995; Mansel/Hurrelmann prozesse. Analysen zum Terrorismus, Bd. 3.<br />
1998). Einen weiteren Schwerpunkt bilden Ar Hrsg. vom Bundesministerium des Innern.<br />
beiten zu Rechtsradikalen (Heitmeyer 1994; Opladen: Westdeutscher.<br />
Ohlemacher 1993; Otto/Merten 1993) und zu Brand, Karl-Werner/Büsser, DetießRucht, Die<br />
Fußballfans bzw. Hooligans (Buford 1992; ter 1986: Aufbruch in eine andere Gesellschaft.<br />
Goldner 1996; Heitmeyer/Peter 1987). Auch Neue soziale <strong>Bewegungen</strong> in der Bundesrepu<br />
die Arbeiten im kürzlich erschienenen Sonderblik. Frankfurt/M.: Campus.<br />
band der Kölner Zeitschrift (Trotha 1997) ver Bründel, HeidrunlHurrelmann, Klaus 1994:<br />
suchen neben systematischen Theoriebeiträ Zunehmende Gewaltbereitschaft von Kindern<br />
gen, einen Zugang über die Analyse von zeit und Jugendlichen. In: APuZ B 38/94<br />
genössischen Erscheinungsformen, Prozesse (23.09.1994), 3-9.