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Arbeitsteilung und Ideologie - Berliner Institut für kritische Theorie eV

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Zur Geschichte des israelisch-arabischen Konflikts 855<br />

von Tel Aviv zu bringen. Diese Partei hat die Neutralität Israels in ihrem Programm.<br />

In ihren Reihen steht der Großteil der Kibbuz-Bewegung, jene kollektiv<br />

produzierenden <strong>und</strong> kollektiv konsumierenden landwirtschaftlichen <strong>und</strong> industriellen<br />

Genossenschaften, die sowohl sozial als auch politisch die fortschrittliche<br />

Vorhut der israelischen Gesellschaft darstellen. Sie <strong>und</strong> die })Peace<br />

Now« Bewegung wären dazu befähigt, den Dialog auf israelischer Seite zu<br />

führen.<br />

Nachbemerkung<br />

Seit der Niederschrift dieses Artikels vor etlichen Monaten hat sich die Lage in<br />

<strong>und</strong> um Israel wesentlich verändert. Israel führt einen blutigen Krieg im Libanon<br />

in der Absicht, die PLO vollständig zu vertreiben. Dieser Krieg findet in<br />

der Weltöffentlichkeit wachsenden Protest <strong>und</strong> dies mit Recht. Israel hat<br />

selbstverständlich ein unzerstörbares Recht auf eine unabhängige <strong>und</strong> friedliche<br />

Existenz. Ich trete ein <strong>für</strong> eine friedliche Koexistenz mit den Palästinensern,<br />

den natürlichen Nachbarn Israels. Ich trete ein <strong>für</strong> die These, zwei Nationen,<br />

zwei Staaten. Die PLO hatte bisher einen Ausschließlichkeitsanspruch<br />

auf das Territorium Israels erhoben. Das ist kodifiziert in der Charta der PLO.<br />

Sich dagegen zu wehren, ist Israels selbstverständliches Recht. Die Palästinenser<br />

haben das Recht, neben Israel, nicht an Stelle Israels, einen unabhängigen<br />

Staat zu bilden. Die jetzige Lage ist dadurch entstanden, daß die PLO aus dem<br />

Libanon blutige Angriffe gegen das Territorium Israels im Norden geführt hat.<br />

Das gab den Falken in der Regierung Israels den Vorwand <strong>für</strong> ihren Angriff.<br />

Es bleibt die Notwendigkeit von Verhandlungen zwischen der Führung Israels<br />

<strong>und</strong> der PLO. Der frühere Abgeordnete zum Israelischen Parlament, Uri Avneri,<br />

hatte den Führer der PLO, Jassir Arafat in Beirut aufgesucht, um mit<br />

ihm einen Ausweg zu suchen. Ich habe Uri Avneri telegrafisch <strong>und</strong> schriftlich<br />

meine Solidarität <strong>für</strong> seinen mutigen Schritt k<strong>und</strong>getan. Als der jüdische Führer<br />

Nahum Goldmann, zusammen mit anderen Politikern, einen ähnlichen<br />

Schritt zur friedlichen Beilegung des KonHiktes unternommen hat, habe ich<br />

auch Nahum Goldmann meine Solidarität telegrafiert. Israels Regierungschef<br />

Begin muß von der öffentlichen Meinung in Israel <strong>und</strong> in der Welt gezwungen<br />

werden, den Weg der friedlichen Koexistenz mit den Palästinensern zu suchen,<br />

<strong>und</strong> den mörderischen Krieg im Libanon abzubrechen.<br />

DAS ARliUMENT 136/1982 _

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