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Abschlussbericht - IW

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Institut der deutschen Wirtschaft Köln<br />

Unternehmer und Soziale Marktwirtschaft im Schulbuch<br />

________________________________________________________________________________________<br />

sowie „der Wirtschaftsprozess in seiner Gesamtheit (…) verstanden werden kann“ (MSJK NRW,<br />

2003, 9). Um sich in gegenwärtigen und zukünftigen wirtschaftlichen Strukturen, Handlungsund<br />

Lebenssituationen orientieren zu können, müssen die Lernenden die dafür notwendigen<br />

Kompetenzen erwerben. Dazu heißt es: „Ökonomische Sachkompetenz meint die Verfügung<br />

über grundlegende wirtschaftliche Kenntnisse und Methoden, die zum Verständnis ökonomischer<br />

Strukturen und Prozesse notwendig sind. Ökonomische Sachkompetenz ist erforderlich,<br />

um in konkreten wirtschaftlichen Situationen urteilen und handeln zu können“ (MSJK NRW,<br />

2003, 15). Die didaktischen und lerntheoretischen Aspekte sollten daher beim weiteren Blick auf<br />

die curricularen Vorgaben beachtet werden.<br />

Als zentrale Begriffe der didaktischen Vorgaben lassen sich benennen: “Funktions- und Problemzusammenhänge<br />

in einer marktwirtschaftlichen Ordnung, grundlegende Interdependenzen<br />

zwischen den Teilsystemen einer Gesellschaft, ordnungspolitische Rahmenbedingungen, rechtliche<br />

Regelungen des wirtschaftlichen Geschehens“ (MSJK NRW, 2003, 16). Gesonderte Hinweise<br />

zur „Rolle der Unternehmerin/des Unternehmers in der Marktwirtschaft“ finden sich im<br />

„Problemfeld 4: Produktion – Technischer Fortschritt – Strukturwandel“ (MSJK NRW, 2003, 19).<br />

Auch hier entsteht durch die Wahl des Begriffes „Problemfeld“ 11 der Eindruck, Lehrkräfte sollten<br />

gegenüber bestimmten Lehrplaninhalten immer eine problematisierende Haltung einnehmen.<br />

Zweifelsohne stehen die „Rahmenvorgaben Ökonomische Bildung in der Sekundarstufe I“ für<br />

eine neue Qualität bei der Lösung eines altbekannten curricularen Problems. Allerdings liegt die<br />

Vermutung nahe, dass die Rahmenvorgaben die Aufgabe haben, wirtschafts- und unternehmensthematische<br />

Leerstellen in den aktuell gültigen, aus den Jahren 1982 bis 2007 stammenden<br />

Lehrplänen zu kompensieren.<br />

Mit der anschließenden Lehrplananalyse sollen zum einen die in Abschnitt 2 gestellten Leitfragen<br />

beantwortet und überprüft werden. Zum anderen bietet die Lehrplananalyse die Möglichkeit,<br />

die in den Rahmenvorgaben formulierten Ziele der politischen Bildung zu evaluieren.<br />

Desideratum: Gemessen an den in Richtlinien und Rahmenvorgaben formulierten Postulaten ist<br />

zu prüfen, ob und inwieweit diese eingelöst wurden bzw. werden. Dies setzt die Überprüfung<br />

von Wissensbeständen und Kompetenzen von Schülern voraus und kann im Rahmen dieser<br />

Arbeit nicht geleistet werden. Das Ziel dieser Analyse ist es, die curricularen, inhaltlichen und<br />

thematischen Voraussetzungen zu erfassen, die gegeben sind, um die geforderte und beabsichtigte<br />

ökonomische Bildung bei schulpflichtigen Heranwachsenden zu ermöglichen.<br />

2.2 Methodik der Lehrplan-Analyse<br />

Grundsätzlich geht es bei ökonomischer Bildung um die Erschließung wirtschaftlicher Zusammenhänge<br />

durch den Lernenden. Dieses Ziel zu verfolgen, davon ist auszugehen, beanspruchen<br />

implizit sämtliche Lehrpläne der Gesellschaftswissenschaften, indem sie darauf ausgerichtet<br />

sind, Schüler zu befähigen, sich in ihren historischen, geografischen und politischen Bezü-<br />

11 Das Wort „Problemfeld“ kennt die Synonyme Problemzone, Problemkreis, Problemumfeld. Grundsätzlich<br />

sind Komposita mit dem Substantiv „Problem“ negativ konnotiert. Curriculare Themenschwerpunkte<br />

als Problemfeld zu bezeichnen, nimmt eine distanzierende Haltung gegenüber Lerngegenständen ein, bei<br />

denen bereits die Vermittlung von basalen Kenntnissen als dem Problem zugehörig erachtet wird.<br />

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<strong>Abschlussbericht</strong> vom 11. Januar 2010 Seite 14 von 114

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